Fritz Gerlich, der langjährige Schriftleiter der Münchner Neuesten Nachrichten und Vorgängerin der Süddeutschen Zeitung, steht im Mittelpunkt eines Abends in der Waldtruderinger Pfarrei »Christi Himmelfahrt«.
Geprägt von den Ereignissen im Bürgerbräukeller am 8. November 1923 und dem sich anschließenden Putschversuch wurde Gerlich zum erbitterten Gegner von Adolf Hitler. Als Chefredakteur einer eigenen Zeitschrift kämpfte er mit journalistischen Mitteln gegen Hitler und seine Nationalsozialisten. Bereits kurz nach deren Machtergreifung wurde Gerlich im März 1933 verhaftet und ohne Prozess eingesperrt, bis er in der Nacht auf den 1. Juli 1934 nach Dachau gebracht und dort erschossen wurde.
Sein politisches Engagement und seine geistliche Entwicklung, die eng mit der »Resl von Konnersreuth« verbunden war, sind Gegenstand eines Seligsprechungsprozesses, den Kardinal Marx am 17. Dezember 2017 im Münchner Dom eröffnete. Bischof Dr. Rudolf Voderholzer, ein fundierter Kenner von Fritz Gerlich, wird am Donnerstag, 26. April, um 19.45 Uhr in der Pfarrei »Christi Himmelfahrt«, München-Waldtrudering, ein Portrait dieses weithin unbekannten Widerstandskämpfers zeichnen. Eine Woche später, am Donnerstag, 3. Mai, spricht um 19.45 Uhr Dr. Johannes Modesto als der für die Vorbereitung des Seligsprechungsprozesses »Postulator« über den Sinn und das Prozedere eines solchen Verfahrenes.
Beide Abende finden im Waldtruderinger Pfarrheim an der Waldschulstraße 4 statt. Der Eintritt zu beiden Abenden ist frei.