Veröffentlicht am 22.08.2018 00:00

Baureferat stellt Planungen zum Bau des Pühnparks vor


Von red
Gabriella Zaharias erläutert die Pläne ihres Landschaftsarchitekturbüros den Bogenhausern. Der 5,2 Hektar große Park soll ab Oktober gebaut werden.	 (Foto: ahi)
Gabriella Zaharias erläutert die Pläne ihres Landschaftsarchitekturbüros den Bogenhausern. Der 5,2 Hektar große Park soll ab Oktober gebaut werden. (Foto: ahi)
Gabriella Zaharias erläutert die Pläne ihres Landschaftsarchitekturbüros den Bogenhausern. Der 5,2 Hektar große Park soll ab Oktober gebaut werden. (Foto: ahi)
Gabriella Zaharias erläutert die Pläne ihres Landschaftsarchitekturbüros den Bogenhausern. Der 5,2 Hektar große Park soll ab Oktober gebaut werden. (Foto: ahi)
Gabriella Zaharias erläutert die Pläne ihres Landschaftsarchitekturbüros den Bogenhausern. Der 5,2 Hektar große Park soll ab Oktober gebaut werden. (Foto: ahi)

Das »Grüne Band Ost« wird erweitert. Bereits im Oktober 2018 sollen die Bauarbeiten am Pühnpark zwischen Weltenburger und Denniger Straße beginnen.

Wo sich momentan noch wilde Trampelpfade durchs Gestrüp schlängeln, soll im Frühjahr nächsten Jahres ein Park mit zwei großen Spiel- und Liegewiesen, Tischtennisplätzen, Trimm-Dich-Pfad, Picknick-, Boule- und Schachflächen sowie Biotopbereichen und Blumenwiesen entstehen.

Baureferat informiert Anwohner

Die ersten vorbereitenden Maßnahmen zum Bau des Pühnparks haben bereits begonnen. Da es jedoch im Vorfeld zu Verstimmungen zwischen Anwohner sowie Eigentümern angrenzender Fläche und der Landeshauptstadt gekommen war, wollten die Behörden nun Transparenz schaffen. Im Ökologischen Bildungszentrum (ÖBZ) lud das Baureferat, Bereich Gartenbau, zu einer Informationsveranstaltung ein. Laut Veranstaltungsleiter, Wolfgang Mesenich, Landschaftsarchitekt im Gartenbaureferat, hätte man beim Bau des Parks das große öffentliche Interesse unterschätzt.

Auch zur Informationsveranstaltung waren viele Bogenhauser gekommen, so dass der Raum im ÖBZ nicht für alle Interessierten ausreichte.

Die Planungen im Detail

Gabriella Zaharias von zaharias landschaftsarchitekten präsentierte ihre Pläne für das rund 5,2 Hektar große Areal, das sich L-förmig von der Weltenburgerstraße, parallel südlich der Wohnbebauung an der Denninger Straße bis hin zur Neckarstraße erstreckt. Dieser erste Teil der Erweiterung des »Grünen Band Ost« verläuft aktuell auf städtischem Gebiet, das laut Bebauungsplan von 1987 als Parkfläche ausgewiesen ist. Im südlichen Teil des Areals (5) befindet sich noch eine Vorbehaltsfläche Bezirkssportanlage, für die das Referat für Bildung und Sport aktuell aber noch kein konkreten Pläne hat. Erst im weiteren Verlauf Richtung Osten über die Pühnstraße hinweg bis zur Friedrich-Eckart-Straße sind private Flächen betroffen. Hier wird es gesonderte Pläne geben.

Den Eingang zum Park (1) an der Weltenburger Straße bildet eine große Spiel- und Liegewiese, mit Fitnessbereichen nördlich davon (2). Dem Wunsch eines Anwohners über die Weltenburger Straße eine Brücke zu bauen, um den Denninger Anger an dieser Stelle mit dem Pühnpark zu verdinden, musste Wolfgang Mesenich aufgrund der zu hohen Kosten direkt ablehnen: »Da werden wir keine Chance haben«, prognostiziert er. Die Tischtennisplatten in diesem Bereich jedoch möglichst weit von der Wohnbebauung entfernt zu platzieren, nahm der Landschaftsarchitekt in die Planung mit auf.

Um möglichst viel ursprüngliches Gehölz und alte Trampelpfadwege zu erhalten, planen die Landschaftsarchitekten im nordöstlichen Teil des Gebiets (3) eine Biotop-Entwicklungsfläche mit Picknickfläche und angrenzendem Boule- und Schachbereich (4). »Die Wege werden sich an den vorhanden Pfaden orientieren, so dass ein Erlebnisraum entsteht, der dennoch den ursprünglichen Charakter des Gebiets wiederspiegelt«, erklärt Gabriella Zaharias.

Ganz im Osten des Areals, direkt an der Pühnstraße (6) ist eine Fläche für temporäre Nutzung geplant. Dort stehen aktuell noch die Bauwagen der Wagenburg »Hin und Weg«, die jedoch aufgrund der nötigen Bodenuntersuchungen und Gestaltungen des Areals befristet bis März 2020 an den Salzenderweg umziehen müssen – diese Lösung hatte sich kurzfristig nach dem Informationsabend auf Anstoß des Bezirkausauschusses Bogenhausen (BA 13) ergeben. Bis am Salzenderweg das Gymnasium gebaut wird, darf dort also die Wagenburg einziehen, um dann wiederum für zwei Jahre befristet in den Pühnpark zurückzukehren.

Ganz im Süden an der Neckarstraße (7) wird in rund zwei Jahren der Naturkindergarten in den Pühnpark zurückkehren. Bis die Fläche dort wiederhergestellt ist, zieht Nakibo, die seit 2003 im Pühnpark ihren Bauwagen stehen haben, auf ein Areal der Spessartstraße.

Aktuelle Arbeiten

Denn auch dort, wo die Kinder jahrelang gespielt haben, muss der Boden genau untersucht werden. Der Verdacht auf eine Kontamination des Bodens mit Altlasten oder Kampfmitteln konnten die aktuellen Untersuchungen zwar glücklicherweise nicht bestätigen, aber die Arbeiten dauern an. »Leider müssen wir teils auch Gehölz entfernen, bemühen uns aber sehr, möglichst wenig zu roden«, verspricht der zuständige Ingenieur vom Gartenbaureferat und ergänzt: »Obwohl es große verfüllte Bereiche gibt, sieht alles sehr gut aus. Es gibt keine Sanierungsnotwendigkeit.«

Wege & Natur erhalten

Artenreiche Blumenwiesen (8) sollen sich durch den gesamten Pühnpark ziehen. »Gemähte Bereiche zum Spielen sollen sich mit Blumenwiesen abwechseln – so entsteht eine große Artenvielfalt, die auch den Bienen zugute kommt«, erklärt Zaharias. Die Wege im Park werden alle wassergebunden ausgeführt. »Nicht, dass wir noch solche Überraschungen erleben wie im Denninger Anger«, gibt die BA 13 Vorsitzende, Angelika Pilz-Strasser (Grüne) zu Bedenken. An der Grenze zur Vorgehaltsfläche für Bezirkssportanlangen wird ein »Sonnenweg« (9) verlaufen, der in eine Luftaustauschfläche (10 ) mündet. Vorhandene Gehölzstrukturen wollen die Landschaftsarchitekten erhalten, Monokulturen jedoch artenreicher gestalten.

Das ehrgeizige Ziel der Planer: Im Juli 2019 soll bereits alles fertig sein.

»Aber bis die Vegetation sich entsprechend entwickelt hat, muss man noch etwas länger Geduld haben«, gibt Gabriella Zaharias zu. Dennoch können sich die Bogenhauser auf die Erweiterung des »Grünen Band Ost« freuen, denn sogar für die Wagenburg und den Naturkindergarten konnten mit Hilfe des Bogenhauser Bezirksausschusses gute Lösungen gefunden werden. ahi

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