Seit Juni 1923 steht mitten am Grafinger Marktplatz eine der schönsten Mariensäulen weit und breit. Jetzt wurde sie in zwei Monaten restauriert und erstrahlt in neuem Glanz, pünktlich für die Toten-Gedenktage Mitte November.
Am jährlichen Volkstrauertag, dieses Jahr am 17. November, steht die Mariensäule im Mittelpunkt des Gedenkens an die Toten der beiden Weltkriege.
Schon 1897 sind die ersten Gedanken und Pläne des Veteranen- und Kriegervereins Grafing zur Errichtung eines Brunnens in Verbindung mit einem Kriegerdenkmal dokumentiert. Erst nach dem 1.Weltkrieg wurden die Pläne und das Bedürfnis nach einem Denkmal konkret und 1922 wurde beschlossen, die Pläne von Bildhauer Franz Hoser und Architekt Richard Steidle umzusetzen. Das Monument wurde aus Muschelkalk gefertigt und ist knapp zehn Meter hoch, sie steht unter Denkmalschutz seit den 50er-Jahren. 1953 wurde die Mariensäule erstmals restauriert, wobei die ursprünglich angebrachten Namen der gefallenen Soldaten abgeschleift wurden und durch den Schriftzug Gedenkt unserer Gefallenen ersetzt wurde. Die Namen der gefallenen Soldaten beider Weltkriege wurden an der Friedhofsmauer bei der Pfarrkirche Sankt Ägidius angebracht.
Das Postament der Mariensäule besteht aus einem 3-teiligen Aufbau mit Schriftplatte in der Mitte, gerahmt von Gesimsen und bekrönt von zwei Laternen aus Kupfer, die ebenfalls aufwändig restauriert wurden. Auf dem Postament steht eine rund fünf Meter hohe Säule und darauf die Madonna mit dem Jesuskind auf dem Arm, sie trägt ein weites wallendes Gewand. Vom Haupt der Madonna fließen lange Locken über den Rücken und über dem Haupt ist eine goldene Metallkrone mit zwölf Sternen angebracht.
Die Mariensäule ist ein zentrales Monument von außergewöhnlicher Schönheit und ein einzigartiger Blickfang im Herzen der Bärenstadt. Sie wird von vier prächtigen Bäumen umgeben und die Beete am Boden sind immer mit schönen Blumen-Arrangement geschmückt.
Otto Hartl