Der ehemalige Vorsitzende der Freunde Haidhausens, Johann Baier, hat eine neue Tour im Angebot: Von der Hochau geht es am Sonntag, 18. November, ins Franzosenviertel. Treffpunkt ist um 14 Uhr am Kirchenportal von St. Wolfgang am St.-Wolfgangs-Platz.
Der ehemalige Vorsitzende der Freunde Haidhausens, Johann Baier, hat eine neue Tour im Angebot: Von der Hochau geht es am Sonntag, 18. November, ins Franzosenviertel. Treffpunkt ist um 14 Uhr am Kirchenportal von St. Wolfgang am St.-Wolfgangs-Platz.
Ausgehend von der katholischen Kirche St. Wolfgang führt Baier vorbei an Wohnhäusern einer Genossenschaft, deren Geschichte nahezu 100 Jahre alt ist und die aus diversen Gründen zu einer Erfolgsgeschichte wurde. Welcher Zu-sammenhang zwischen dem Verschwinden der alten Herbergsanwesen und Gründungen von Wohnbaugenossenschaften besteht, soll an Hand von Bildern gezeigt werden.
Die interessante und vielfältige Geschichte der einstigen Kreis-Irrenanstalt für Oberbayern von 1856, die in eine weite Ackerflur der Hoch-Au gesetzt wurde, hatte Auswirkungen auf die spätere bauliche Gestaltung des Viertels, aber auch auf die soziale Situation der weiteren Umgebung.
„Blaue Schwestern” und Salesianer
Bernhard von Gudden, der mit König Ludwig II. im Starnberger See ertrunken ist, hatte hier in der Hochau sein Arbeitsfeld, ebenso die Blauen Schwestern, die sich ganz den verwaisten Säuglingen und Kleinkindern opferten und das erste Säuglingsheim Süddeutschlands gründeten. Die Salesianer Don Boscos ließen sich schließlich vor knapp 100 Jahren in der verlassnen Kreisirrenanstalt nieder, um bis heute ihrer religiöse und sozialen Arbeit im Viertel nach-zukommen.
Die Straßen der Hochau mit ihren historisierenden Fassaden des späten 19. und frühen 20 Jahrhunderts sind ein sichtbares, beispielhaftes Kapitel der Architekturgeschichte. Das gilt auch für das Franzosenviertel am Weißenburger Platz, der auf interessanten Ideen städtischer Planung nach dem deutsch-fran-zösischen Krieg von 1870/71 im Zusammenhang mit der Anwendung einer neuen Gemeindeordnung mit erweiterten Selbstverwaltungsrechen der Kommunen von 1869 beruht. Was der Glaspalast von 1854 mit dem Weißenburger Platz zu tun hat und der Braunauer Bahnhof in Haidhausen mit dem Maximilianeum, wird Johann Baier anhand von Bild- und Kartenmaterial darstellen.
Die Tour dauert etwa zwei bis zweieinhalb Stunden. Die Teilnahme kostet 5 Euro, eine Anmeldung ist nicht erforderlich.