Veröffentlicht am 27.11.2018 00:00

Ismaning · Skulpturale Wesen geschaffen


Von red
Das Kallmann-Museum ist in der Orangerie im Ismaninger Schlosspark untergebracht.  (Foto: bs)
Das Kallmann-Museum ist in der Orangerie im Ismaninger Schlosspark untergebracht. (Foto: bs)
Das Kallmann-Museum ist in der Orangerie im Ismaninger Schlosspark untergebracht. (Foto: bs)
Das Kallmann-Museum ist in der Orangerie im Ismaninger Schlosspark untergebracht. (Foto: bs)
Das Kallmann-Museum ist in der Orangerie im Ismaninger Schlosspark untergebracht. (Foto: bs)

Erstmals vergibt die Prof. Hans Jürgen Kallmann-Stiftung in diesem Jahr den Kallmann-Preis, der ab sofort jährlich vergeben wird. Die Berliner Bildhauerin Yvonne Roeb ist die erste Preisträgerin. Sie erhält den Preis am Donnerstag, 6. Dezember, ab 18 Uhr im Kallmann-Museum (Schloßstraße 3b, Ismaning). Anschließend ist bis zum 10. Februar 2019 eine Einzelausstellung von Roebs Werken im Museum zu sehen.

Für bildende Künstler aus Deutschland

Der Kallmann-Preis richtet sich an in Deutschland lebende bildende Künstler. Er zeichnet besondere zeitgenössische künstlerische Leistungen in den drei Motiv- und Themenkreisen aus, die Schwerpunkte im Schaffen von Hans Jürgen Kallmann (1908-1991), dem Gründer des Kallmann-Museums, waren: Porträt, Tier und Landschaft. Der Preis ist mit 8.000 Euro dotiert, was sich zusammen setzt aus 500 Euro Preisgeld und 7.500 Euro für eine Einzelausstellung mit Katalog. Rund 300 Künstler/innen aus ganz Deutschland haben sich für den Kallmann-Preis 2018 beworben.

Auseinandersetzung mit dem Topos Tier

Mit Yvonne Roeb (Jahrgang 1976) wird eine Künstlerin ausgezeichnet, deren eindrucksvolle Auseinandersetzung mit dem Topos Tier eine sehr eigenständige Position innerhalb des aktuellen bildhauerischen Schaffens in Deutschland darstellt. Roeb erschafft skulpturale Wesen, meistens in einem kleinen Format, die eine starke suggestive Kraft entfalten. Dabei bleibt in der ersten Anschauung häufig offen, ob es sich um künstlich geschaffene Skulpturen oder nicht doch um Tier- und Pflanzenpräparate oder echte Fossilien handelt. Ihre surreal anmutenden Wesen und Mischwesen erscheinen rätselhaft, symbolhaft und evozieren vielfältige Bezüge zu Legenden, Mythen und Märchen, aber etwa auch zur Welt des Horrors.

Roebs Arbeiten sind das Ergebnis eines aufwändigen handwerklichen Prozesses von hoher Perfektion. Sie werden aus unterschiedlichen Materialien wie Wachs, Silikon und Gips, aber auch Tierhaaren, Polyester und Bauschaum hergestellt.

Yvonne Roeb erhält den Kallmann-Preis 2018 für ihre künstlerisch herausragenden Skulpturen, die das Tier nicht nur als Erscheinung der Natur betrachten, sondern insbesondere auch als ein bedeutsames Motiv der Kulturgeschichte.

Die Jury bestand aus dem Direktor des Kunsthauses Kaufbeuren, Jan T. Wilms, Daniela Stöppel vom Institut für Kunstgeschichte der LMU München und dem Berliner Künstler Sven Drühl. Die Prof. Hans Jürgen Kallmann-Stiftung wurde von ihrem Vorsitzenden Michael Sedlmair vertreten, das Kallmann-Museum von dessen Leiter Rasmus Kleine.

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