Aus Brunnthal kommen zu Beginn des neuen Jahres nur überschaubar gute Nachrichten. Zwar tagt der Gemeinderat erst wieder im Februar, doch wichtige Weichenstellungen zeichnen sich bereits jetzt ab – zwei davon nicht wirklich positive sind auch dabei. Beim schnellen Internet gibt es Probleme. Beim Gasthof in der neuen Ortsmitte verzögert sich wohl die Eröffnung. Zudem wird das Projekt nochmals teurer.
Im Detail: Bei der von vielen Bürgern seit Jahren angemahnten Verbesserung der Datenströme für ein schnelles Internet auch in der Forstgemeinde und ihren Ortsteilen kommt die Modernisierung offenkundig nur zäh voran. Schlechte Kunde kommt dabei von der „Deutsche Glasfaser GmbH“. Wie von uns berichtet prüft das privatwirtschaftliche Unternehmen derzeit den möglichen – bislang eher unmöglichen – Aufbau eines Glasfasernetzes in Brunnthal und seinen Ortsteilen. Doch das Unternehmen hat klare Richtlinien formuliert, die auch bereits im Brunnthaler Gemeinderat erörtert worden waren. Danach müssten 40 Prozent der gemeindlichen Haushalte einen Kundenvertrag für das beschleunigte Datennetz mit dem Unternehmen abschließen. Nach Auskunft des Unternehmens würden derzeit allerdings noch 80 Verträge fehlen, um dieses Ziel zu erreichen. Nur dann aber kann ein Ausbau wohl auch wirklich erfolgen. Bedenklich besonders vor dem Hintergrund, dass sich gerade die „Deutsche Glasfaser GmbH“ als eine Art Nischenunternehmen versteht, das vor allem überall dort im weniger dicht besiedelten, ländlichen Raum tätig wird, wo große Anbieter wie die Deutsche Telekom aufgrund zu geringer Kundenzahlen die Fühler nicht ausstrecken. Die Deutsche Glasfaser GmbH mit Hauptsitz in Nordrhein-Westfalen beackert längst auch in Bayern den Markt. Vom Regionalbüro in Unterschleißheim aus wird der ländliche Markt beworben. In Landkreisen wie Ebersberg oder Dachau wird auch längst an den neuen Glasfaserverbindungen gearbeitet. In Brunnthal muss wohl noch kräftiger die Werbetrommel gerührt werden, damit die auf mehrere Millionen Euro hochgerechnete Investition in die Netzzukunft vielleicht doch noch realisiert werden kann. Immerhin ist schnelles Internet im neuen Jahrtausend längst ein wichtiger Standortfaktor vor allem fürs Gewerbe. Die Gemeinde wird hier 2019 noch reichlich Überzeugungsarbeit leisten müssen.
Als wichtig für die Brunnthaler Infrastruktur soll sich auch die neue Ortsmitte direkt gegenüber dem Rathaus mit Gastronomie, Hotelbetrieb, Gewerbe und Wohnen etablieren. Doch zumindest in Sachen Gasthof gibt es beim Blick auf die geplanten Zeithorizonte einer Eröffnung schlechte Kunde. Ursprünglich hätte die Gastro mit Saal und Biergarten dort bereits im November 2018 festlich eröffnet werden sollen (wir berichteten). Später wurde die Terminwahl aufgrund schleppender Auftragsvergabe in verschiedenen Gewerken auf den 26. April verschoben. Auch dieser Termin ist nach aktuellen Informationen nicht zu halten. Im Rathaus wird jetzt hochgerechnet, das erste Bier werde wohl erst im Juli gezapft. Längst nicht die einzig schlechte Kunde. Entgegen früherer Kostenrechnungen – zuletzt waren 10,38 Millionen Euro Projektsumme veranschlagt worden – dürfte die Ortsmitte mit aktuell kolportierten 11,48 Millionen Euro nochmals deutlich teurer werden. Kein wirklich schöner Jahresbeginn.
RedB