Von Ende Januar bis Ende Februar treten vor dem Haupteingang des Landratsamts München am Mariahilfplatz Tanzgruppen aller kreisansässigen Schäfflerzünfte auf. Besucher aller Altersklassen sind eingeladen, mit den Reifenschwingern, Tänzern, Fahnen- und Fasslträgern die Tradition des Schäfflertanzes in Ehren zu halten.
Alle sieben Jahre lebt der Schäfflertanz – einer der volkstümlichsten öffentlichen historischen Handwerksbräuche – wieder auf. Dieses Brauchtum wird auch heute noch in der Landeshauptstadt sowie im Landkreis München in Ehren gehalten. Die Tradition des Schäfflertanzes geht auf das Jahr 1517 zurück, als die Pest in München so schlimm wütete, dass tausende Menschen daran starben. Um die Bürger wieder mit neuem Lebensmut zu erfüllen und somit das öffentliche Leben wieder in Gang zu bringen, führten die Münchner Schäffler (= Fasshersteller) frohbeschwingte Tänze auf.
Der Tanz beginnt und endet stets mit dem Bayerischen Defiliermarsch. Dazwischen wird nach den Klängen von „Aba heit is koid“ mit einer Vielzahl von Figuren getanzt. Eine besondere Herausforderung besteht darin, die Vielzahl der gesteckten Buchsbögen zu schwenken und zu verflechten.
Dieses bunte Bild können die Besucher an vier folgenden Terminen erleben:
‒ Am Donnerstag, 31. Januar, ab 12.30 Uhr, tritt der Fachverein der Schäffler Münchens auf, welcher schon seit langen Jahren die Auftritte der Schäfflertänzer in München organisiert.
‒ Am Freitag, 1. Februar, ab 11.30 Uhr, tritt die Schäfflerzunft Aschheim auf, welche schon seit über 120 Jahren und derzeit aus 26 aktiven Männern besteht.
‒ Am Donnerstag, 14. Februar, ab 12.30 Uhr, tritt die Schäfflerzunft Ismaning auf, welche um 1928 gegründet wurde und sich heute aus den Mitgliedern des Bauerntheaters Ismaning rekrutiert.
‒ Am Freitag, 22. Februar, ab 12.30 Uhr, tritt die Schäfflerzunft Kirchheim auf, welche schon seit ihrer Gründung im Jahr 1917 alle sieben Jahre tanzt.
Alle Aufführungen finden vor dem Dienstgebäude des Landratsamts München am Mariahilfplatz 17 statt.