Veröffentlicht am 06.11.2020 12:07

Rettet auch die Schmetterlinge!

Kleiner Postbote, Heliconius erato, auf einem Blatt sitzend. (Foto: Rita Verma, BGMN)
Kleiner Postbote, Heliconius erato, auf einem Blatt sitzend. (Foto: Rita Verma, BGMN)
Kleiner Postbote, Heliconius erato, auf einem Blatt sitzend. (Foto: Rita Verma, BGMN)
Kleiner Postbote, Heliconius erato, auf einem Blatt sitzend. (Foto: Rita Verma, BGMN)
Kleiner Postbote, Heliconius erato, auf einem Blatt sitzend. (Foto: Rita Verma, BGMN)

Gleich an zwei Orten in München, genauer in zwei Einrichtungen der Staatlichen Naturwissenschaftlichen Sammlungen Bayerns (SNSB), können Besucher zu dieser unwirtlichen Jahreszeit bunte Falter auf sich wirken lassen. Im Wasserpflanzenhaus des Botanischen Gartens fliegen in guter Tradition wieder die tropischen Schmetterlinge. Blauschillernde Morphos, riesige Bananenfalter, elegante Schwalbenschwänze und viele andere Arten bringen einen Hauch von Exotik in den grauen Alltag. Wer genauer und länger hinschaut, kann sie beim Schlupf aus der Puppe beobachten oder findet sogar abgelegte Eier oder Raupen auf den Pflanzen. Die Tiere stammen aus Schmetterlingsfarmen und werden nicht etwa aus der Wildnis entnommen.
Gleich daneben im Grünen Saal stellen Christina Dichtl und Martina Zwanziger ihre naturgetreu gemalten Hinterglasbilder und Zeichnungen heimischer Schmetterlinge aus und zeigen, dass viele bayrische Arten in Sachen Farbenpracht locker mit ihren tropischen Vettern mithalten können. Am ersten Wochenende im Februar kann man hier bei einer interaktiven Aktion der Mikrobiologischen Vereinigung München e.V. zusätzlich die einzigartige Schönheit tropischer Schmetterlinge unter dem Mikroskop studieren.

Einheimische Falter sind auch die Stars der Foto-Ausstellung "Falter im Sturzflug oder im Aufwind: Zur Situation der Münchner Schmetterlingsfauna" in der Zoologischen Staatssammlung München (ZSM). Die großformatigen Fotografien von Franz Hammerl-Pfister und Heinz Kotzlowski machen die Schönheit der teilweise eher kleinen Tiere für jeden sichtbar; Präparate in Insektenkästen aus den Magazinen der ZSM zeigen ihre tatsächliche Größe. Die auffälligeren Tagfalter machen das Insektensterben besonders deutlich; kaum jemandem dürfte entgangen sein, dass die bunten Gaukler draußen immer seltener und in deutlich weniger Arten zu sehen sind. Vom 31.1. bis 13.2. sind die Einwohner Bayerns dazu aufgerufen, sich für den Antrag zum „Volksbegehren Biodiversität“ in ihren Rathäusern einzutragen – 1 Million Unterschriften in 10 Tagen sind dazu nötig.

Bis zum 17. März 2019 sind im Botanischen Garten München-Nymphenburg die tropischen Schmetterlinge im Wasserpflanzenhaus und die Gemälde im Grünen Saal täglich von 9 bis 16 Uhr zu bewundern. Der Besuch der Ausstellungen ist im Eintrittspreis ins Gewächshaus inbegriffen.
Die Ausstellung in der Zoologischen Staatssammlung München, Münchhausenstr. 21 (Haltstelle Obermenzing (erreichbar mit der S2 und den Buslinien 143, 158 und 162), ist noch bis 8. März 2019 montags bis freitags an Werktagen von 10 bis 16 Uhr geöffnet. Am 10. März findet abschließend eine Sonntagsöffnung von 13 bis 17 Uhr statt; der Schmetterlingsexperte Dr. Andreas Segerer hält um 14:30 Uhr einen spannenden Vortrag zum Thema Insektensterben. Der Eintritt in den Vortrag und die Ausstellung ist frei.

Zoologische Staatssammlung München: Falter im Sturzflug oder im Aufwind, noch bis 8. März 2019 sowie Botanischer Garten München-Nymphenburg: Tropische Schmetterlinge, noch bis 17. März 2019, im Wasserpflanzenhaus; Heimische Schmetterlinge – naturgetreu abgebildet, noch bis 17. März 2019, im Grünen Saal.

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