Die Sagenwelt der Griechen ist beherrscht von Krieg und Gewalt. Klytämnestra, die Gattin des Agamemnon spielte dabei vorrangig als die Gattenmörderin eine Rolle. Durch Wilma Kaliebe bekam sie jetzt eine mächtige Stimme und hat einiges zu sagen.
Wenn Othello in Shakespeares Tragödie seine Desdemona nicht in Raserei getötet hätte, sondern ihren tiefen Liebesworten, sehr berührend von Katharina Laskowsky dargestellt, zugehört hätte, wäre die Geschichte wohl anders ausgegangen. Ein Blick hinter die Fassade des für uns Deutsche ja oft gottgleichen Freiherrn von Goethe wird uns gewährt. Diese Frau inspirierte also die sinnlichen Verse! Christiane von Goethe geb. Vulpius, sehr lebensnah dargestellt von Inge Kuhn, gesteht erotische Details und genießt ausgiebig den Portwein Ihrer unsichtbaren Gastgeberin. Soll man von den Gefühlen einer Eva Hitler, geborene Braun berührt werden? Absolut bemerkenswert wie Alexandra Stölzl diese Frau am Vorabend ihres Freitodes portraitiert. Ihre Liebe, ihre Eigenheiten und die Loyalität bis zum Ende. Auch sie hatte zweifelsfrei eine Rolle im Weltgeschehen.
Mit knappem Bühnenbild in ungewohnt kleinem Rahmen wunderbar inszeniert von Nicole Wagner und Herwart Kiram. Man muss den Schauspielern manchmal auch einfach vertrauen!. Das Ergebnis kann sich sehen lassen. Den gelungenen Rahmen bot die Bewirtung mit kleinen preiswerten Snacks und Getränken. Wer am Einlass steinreich wurde, konnte sich im Vorbeigehen zwanglos an leckeren kalten und warmen Snacks bedienen. Alles wie immer mit viel Liebe fürs Detail gestaltet. Es gibt noch weitere Aufführungstermine am 1.2., 8.2., 15.02. und 16.02. in der Herberge und am 26. und 27.02. im Giesinger Bahnhof. Karten erhalten Sie über www.theaterinderau.de oder Telefonisch unter 089-44118454.