„Klimawandel ist real und wird immer mehr zur Gefahr für Frieden und Sicherheit.“ Mit diesen eindringlichen Worten rief Außenminister Maß bei seinem ersten Auftritt im Sicherheitsrat der Vereinten Nationen dazu auf, das Wissen um den Klimawandel noch entschlossener in operative Politik umzusetzen und schnell wirkende Maßnahmen zu unterstützen. Konkret nannte er Beispiele wie die Sahelzone, wo Konflikte aufgrund Wasser- und Landmangel zunehmen, aber auch in vielen anderen Ländern wie Irak, Afghanistan und Jemen schwinden die Lebensgrundlagen ganzer Bevölkerungsgruppen durch die Wasserknappheit infolge des Klimawandels. Das sei „ein perfekter Nährboden für Extremismus und Terrorismus“. Allein im Jahr 2016 waren nach Schätzungen global 24 Millionen Menschen wegen plötzlich einsetzender Extremereignisse wie Überflutungen, Stürme, Busch- und Waldbrände als Binnenvertriebene auf der Flucht. Von 2008 bis 2016 mussten 228 Millionen Menschen aufgrund solcher Katastrophen ihren Wohnort zeitweise oder dauerhaft verlassen. Dabei nicht berücksichtigt sind Fluchtauslöser durch schleichende Veränderungen wie Dürre, Verschlechterung der Böden, Grundwasserversalzung, etc. Die Weltbank schätzt, dass bis 2050 insgesamt 143 Millionen Menschen in Afrika südlich der Sahara, in Südasien und Südamerika durch Klimafolgen innerhalb ihrer Länder vertrieben werden – wenn keine Gegenmaßnahmen ergriffen werden bzw. Maßnahmen nicht greifen werden. „Die Erste Welt zerstört die Dritte und wundert sich, dass die Zerstörten sich auf den Weg zu den Zerstörern machen“, so Norbert Blüm, der mit der Flüchtlingspolitik seiner Partei hadert.
Human Flow, auf Deutsch der „Menschenstrom“, ist der Titel des Dokumentarfilms des chinesischen Künstlers Ai Weiwei aus dem Jahr 2017. Darin zeigt er das Elend von Flüchtlingen in all seinen Formen und Ausmaßen. Er gibt der gewaltigen Völkerwanderung ein Gesicht, indem er die Geschichten von Menschen aus 23 Ländern dokumentiert, die vor Hunger, Klimawandel und Krieg fliehen. Der Film geht auch auf die Ursachen der Flucht ein, genauso wie auf die Folgen, zu denen neben Leid, Ausbeutung und Entwurzelung auch Radikalisierung gehört. Das Dienstags-Klima-Kino Oberpframmern zeigt den mehrfach ausgezeichneten Film am Dienstag, 12. Februar, um 19.30 Uhr im Stüberl der Mehrzweckhalle Oberpframmern. Der Eintritt ist frei.