Von Carsten Clever-Rott
»Am Aschermittwoch ist alles vorbei« heißt ein Klassiker von Jupp Schmitz im rheinischen Karneval. Das gilt genauso für den Münchner Fasching. Aber bis wirklich alles vorbei ist, geht es noch mal vier Tage rund.
Der Samstag, 2. März, gehört ganz den Faschingsbällen. Klassiker sind die schon legendären Abende in der Ballsaison des Deutschen Theaters. »Rock That Swing Ball« heißt es am 2. März, gefolgt vom Jamboree Ball (3. März), dem Bal Classique (4. März) und »Karneval wie dazumal« (5. März). Seinen ganz eigenen, unverwechselbaren Charme hat der Biedersteiner Kellerfasching am 2. März ab 21 Uhr im Studentenwohnheim Biederstein. Auf den ersten Blick könnte der Gegensatz zum gleichzeitig stattfindenden Carneval in Rio im Hotel Bayerischer Hof kaum krasser sein. Und doch wird die Stimmung an beiden Orten ähnlich sein. Zum Fasching ist niemand das, was er sonst ist und das macht alle gleich.
Die Ball- und Faschingsabende sind auch das Vorspiel zu »München narrsich«, dem großen Straßenfasching zwischen Stachus und Viktualienmarkt. Auf drei Bühnen spielen Livebands und tanzen Gardegruppen jeweils ab 11 Uhr. Dazwischen herrscht einfach nur ausgefallene Stimmung. Allerdings sollte man seinen Besuch besonders dann planen, wenn man kein wetterfestes Kostüm hat. Während der Rosenmontag auch von oben her freucht-fröhlich werden könnte, sieht es am Sonntag und am Faschingsdienstag besser aus. Gerade der Dienstag ist besonders wichtig. Denn an diesem Tag findet der Tanz der Marktweiber auf dem Viktualienmarkt statt. Für dieses einzigartige Ereignis ist der Münchner Fasching in ganz Deutschland bekannt.
Los geht’s um 9.30 Uhr. Um 10 Uhr gibt es eine Besonderheit, auf die die Münchner sieben Jahre warten müssen. Weil 2019 wieder ein Schäfflerjahr ist, eröffnen die Schäffler mit einem ihrer letzten Auftritte den Tanz der Marktweiber. Ihnen folgt die Garde der Narrhalla mit einem Ausschnitt aus ihrem Showprogramm »Zauberhafte Welt der Märchen«. Nach der offiziellen Begrüßung des Publikums durch Oberbürgermeister Dieter Reiter gehört die Bühne endlich den Marktweibern. Ihr Auftritt ist der Höhepunkt des Münchner Straßenfaschings, der im Anschluss noch bis 19 Uhr weitergeht.
Wohl kaum ein anderes Ereignis vereint Klein und Groß, wie es der Fasching kann. Der Kinderball der Damischen Ritter am Sonntag, 3. März, ab 13 Uhr im Löwenbräukeller, begeistert die ebenfalls möglichst bunt und fröhlich verkleideten jungen Münchner mit Musik, Tanz, Show und Kunststücken von Herzog Kasimir. Einlass ist ab 12 Uhr, der Eintritt kostet 12 Euro.
Ebenfalls am Sonntag lädt die Kirnarra ins Haarer Bürgerhaus ein. Um 14 Uhr beginnt dort der Kinderfaschingsball mit Auftritten der Kindergarden und Faschingsspielen.
Am Rosenmontag, 4. März, geht der Kinderfasching am Flughafen im Besucherpark weiter. Von 11 bis 17 Uhr wird hier gefeiert, Eintritt frei.
Zum Faschingsendspurt zieht es viele schließlich in den Ratskeller am Marienplatz. Hier finden am Rosenmontag und Faschingsdienstag Ü30-Partys statt, am Montag ab 18 Uhr, am Dienstag ab 12 Uhr (Eintritt: 17,50 Euro) bis in die Nacht hinein. Und am Aschermittwoch ist dann alles vorbei…