Um den massiven Artenschwund zu stoppen und den Folgen für Mensch und Natur entgegenzuwirken, entwickelt das Landratsamt München derzeit in Zusammenarbeit mit einem Fachbüro derzeit ein Maßnahmenkonzept für den gesamten Landkreis, dessen Ziel es ist, die biologische Vielfalt wie auch die Lebensraumqualität für die Bürger zu erhalten und nachhaltig zu verbessern. Nach Fertigstellung des Konzepts sollen dessen Empfehlungen mit möglichst vielen Partnern Zug um Zug umgesetzt werden.
Parallel soll 2019 an die Erfolge des Vorjahresprojekts „Blühende Äcker und Feldraine“ angeknüpft werden. Wie schon im vergangenen Jahr werden deshalb auch heuer Mitstreiter für Sofortmaßnahmen gesucht. Unter dem Titel "Blühende Wiesen, Feldraine und Brachen" liegt der Schwerpunkt auf der Anlage mehrjähriger Blühflächen. Für interessierte Landwirte und Grundeigentümer, die bereit sind, Blühflächen für heimische Insekten anzulegen, gibt der Landkreis erneut Saatgut ab. Dabei wird besonderer Wert auf die Verwendung gebietsheimischer Arten gelegt.
Viele Insektenarten kommen nur in bestimmten Ökosystemen vor und haben ganz spezielle Nahrungsansprüche. Finden sie ihre Nahrungspflanzen nicht mehr vor, verschwinden sie. Auch weniger wählerische Arten gehen merklich zurück.
Vor allem arten- und blütenreiche Wiesen sind von herausragender Bedeutung für die Insektenwelt, aber auch Ackerraine, Gehölzsäume und Brachflächen bieten wichtige Rückzugs- und Lebensräume. Blütenreiche Wiesen und Säume findet man heute in den intensiv genutzten Landschaften des Landkreises kaum noch.
Durch eine Umwandlung von zum Beispiel schwer zu bewirtschaftenden, unproduktiven Ackerflächen in Blühwiesen, die Neuanlage von Ackersäumen und -rainen sowie eine gezielte Erhöhung der Artenvielfalt in verarmten, mäßig intensiv genutzten Wiesen soll nach und nach wieder ein stabiles Gerüst artenreicher Blühflächen aufgebaut werden. Dazu können auch ökologische Vorrangflächen, die verstärkt an den Bedürfnissen der heimischen Insektenwelt ausgerichtet sind, in besonderem Maße beitragen.
Landwirte und Grundeigentümer, die die heimische Tierwelt fördern und damit auch den Erholungswert der Landschaft stärken wollen und Interesse am Saatgut haben, können sich bis zum Freitag, 8. März, mit dem Landratsamt München, Susanne May (Tel. 6221-1719) oder Michael Wagner (Tel. 6221- 2367), in Verbindung setzen. In gemeinsamer Absprache werden dann die richtige Saatgutmischung zusammengestellt und fachliche Empfehlungen für eine erfolgreiche Umsetzung gegeben.