Alle reden über den Klimaschutz, doch wer ist bereit auch wirklich etwas dafür zu tun? Die nächste Möglichkeit bietet sich bereits an diesem Samstag, wenn die weltweit größte koordinierte Aktion für mehr Klima- und Umweltschutz durchgeführt wird. Am 30. März fordert der WWF die Menschen auf allen Kontinenten auf, ein starkes Zeichen für einen lebendigen Planeten mehr Klimaschutz zu setzten. Überall auf der Erde beteiligen sich tausende Städte und vor allem Millionen Menschen an der "Stunde der Erde", indem sie pünktlich um 20.30 Uhr Ortszeit für eine Stunde das Licht im eigenen Zuhause, von Regierungsgebäuden, Sehenswürdigkeiten oder Geschäften ausschalten. Aus gutem Grund: "Wenn wir es nicht schaffen, die Erderhitzung auf 1,5 Grad zu beschränken, wird das katastrophale Konsequenzen haben, für uns Menschen und für die Natur", warnt der WWF in seinem Aufruf. "Durch die Erderhitzung droht jede sechste Art auszusterben. Die Klimakrise ist eine der größten Bedrohungen für unseren Planeten."
Im Landkreis Ebersberg initiiert der Arbeitskreis Energie Oberpframmern bereits zum fünten Mal eine koordinierte Aktion zur Earth Hour. In den letzten vier Jahren beteiligten sich bereits alle Gaststätten im Ort und luden anlässlich der Earth Hour zum "Candle Light Dinner" ein. Und auch dieses Jahr gibt es feine italienische Spezialitäten in der Dorfmitte, natürlich bei Kerzenschein. Und die Oberpframmerner haben fleißig mitgemacht. "Die Resonanz war durchweg gut", sagt Bärbel Zankl vom AK Energie in Oberpframmern. "Alle Wirte haben gerne mitgemacht. Auch die Gemeinde hat regelmäßig die Kirchenbeleuchtung ausgeschaltet, obwohl diese seit ein paar Jahren nach Umrüstung auf LED um 90 Prozent sparsamer ist als zuvor – aber so konnte ein gut sichtbares Zeichen gesetzt werden!"Zum fünfjährigen Jubiläum der Earth Hour-Teilnahme in Oberpframmern haben sich die Aktiven des Arbeitskreises zusätzlich noch etwas ganz Besonderes ausgedacht: Zusammen mit dem Sportgaststättenwirt laden sie zu einem „unplugged“-Konzert ins "ANSTOSS" ein. Ab 20.30 Uhr werden die Musiker von "G:móre" mit Irish Folk begeistern. Bürgermeister Andreas Lutz wird anlässlich der Earth Hour wieder Grüne Hausnummern an die klimabewussten Hauseigentümer vergeben, die sich seit Anfang des Jahres beworben haben. Bereits ab 18 Uhr gibt es unter dem Motto „Licht ist Leben“ Beratung zur Umrüstung auf LED-Lampen. Ewald Sutor wird an einem Stand viele Beispiele präsentieren und für Fragen und praktische Tipps bereitstehen. Die Sportgaststätte ist seit ein paar Wochen bereits ausgebucht, alle Tische sind reserviert. Der Eintritt ist frei, um Spenden wird gebeten. Ein Teil der Spendeneinnahmen soll der Pframmerner Blühwiese zugute kommen: Josef Huber, Landwirt aus Niederpframmern, unterstützt die Aktion “Bienen retten für 50 Cent”. Mit dem Erlös aus Popcorn- und Getränkeverkauf des Dienstags-Klima-Kinos über die vergangenen fünf Monate ist bereits ein Grundstock für 300 Quadratmeter Blühwiese gelegt. "Wir hoffen, dass da am Samstag noch ein ordentliches Stück dazukommt", so Bärbel Zankl.
Auch in Ebersberg soll es am Samstagabend rund um den Marienplatz und das Stadtzentrum möglichst dunkel werden. Die Lichtstrahler vom Rathaus, vom Kirchturm von St. Sebastian und am Aussichtsturm auf der Ludwigshöhe bleiben anlässlich der "Earth Hour" ein komplettes Wochenende lang nachts ausgeschaltet. Auch alle Ebersberger sind dazu aufgerufen, daheim ihre Lichter zu löschen und damit bei Kerzenschein ein Zeichen für den Klimaschutz zu setzen.
Der Markt Schwaben schließt sich ebenfalls der Earth Hour an: Rathaus, Maibaum und Kirche werden an diesem Wochenende kaum zu sehen sein. Eine weitere Aktion ist außerdem in der Siemensallee in Poing geplant.
Auf der Earth-Hour-Karte kann man sehen, welche Städte und Gemeinden sich in ganz Deutschland an der Aktion beteiligen: www.wwf.de/earthhour/