Am Dienstag, 9. April, übergab die Koordinierungsstelle Erinnerungszeichen im Stadtarchiv München eine Erinnerungstafel für Georg Elser in der Türkenstraße 94 an die Öffentlichkeit.
Am 9. April 1945, also am gleichen Tag vor 74 Jahren, wurde Georg Elser von den Nationalsozialisten ermordet. Der damals 42-Jährige hatte 1939 versucht, Adolf Hitler bei einem Bombenanschlag im Bürgerbräukeller zu töten, um den gerade begonnenen Krieg und die Nazis aufzuhalten. Der Plan schlug aus reinem Zufall fehl, Elser wurde gefasst und wenige Wochen vor Kriegsende auf persönlichen Befehl Hitlers im KZ Dachau erschossen.
Lange hat die Öffentlichkeit gebraucht, um die Leistung, die Überzeugung und den Mut Elsers zu würdigen, der doch einen Menschen töten wollte und dabei auch den Tod vieler anderer Menschen in Kauf nahm. Inzwischen schätzt man die Motive des einfachen Handwerkers höher ein. Mit seinem Plan stellte er sich allein gegen einen übermächtigen Diktator, anstatt in der Masse mitzulaufen. Dafür bezahlte er erst mit seiner Freiheit und schließlich mit dem Leben. Das Erinnerungszeichen im Stadtarchiv soll zum Innehalten und Nachdenken anregen. Georg Elser soll nicht in Vergessenheit geraten, wie es in den ersten Jahrzehnten nach dem Krieg beinahe geschehen wäre. München, die Stadt, in der Elser seinen gefährlichen Plan in die Tat umsetzte, gedenkt mit dem Erinnerungszeichen öffentlich dieses Mannes, der als einer der ersten den Nationalsozialismus durchschaut hatte.