Rund 1.000 Oberstufenschülerinnen und -schüler in ganz Bayern haben sich in diesem Jahr den anspruchsvollen Aufgaben im 31. Landeswettbewerb Alte Sprachen gestellt. Nun stehen die drei Landessieger fest: Juna Icaza Wilfert (Maximiliansgymnasium München in Schwabing), Lukas Geßl (Hans-Carossa-Gymnasium Landshut) und Jonathan Roller (Neues Gymnasium Nürnberg) haben sich über drei Runden hinweg durchgesetzt. Die Gewinner werden nun der Studienstiftung des Deutschen Volkes zur Aufnahme vorgeschlagen. Kultusminister Michael Piazolo gratulierte: „Mit Bravour haben die drei Sieger die einzelnen Wettbewerbsrunden gemeistert, ihr Wissen und Können rund um die Alten Sprachen gezeigt und wirklich beeindruckende Leistungen erzielt. Herzlichen Glückwunsch!“
Das große Interesse an dem Wettbewerb und die hervorragenden Ergebnisse sind für Piazolo „ein Beleg dafür, dass Griechisch und Latein an den bayerischen Gymnasien ihren festen Platz haben und auch heute noch junge Menschen faszinieren“. Das griechische und lateinische Erbe wirke weit in unsere Zeit hinein und biete den Menschen eine wichtige Orientierung. Bei der Lektüre antiker Literatur erhielten die Schülerinnen und Schüler wertvolle Einblicke in die Grundlagen des europäischen Denkens und der europäischen Kultur, wie der Minister erklärte.
Am Landeswettbewerb Alte Sprachen können Schülerinnen und Schüler teilnehmen, die in der Jahrgangsstufe 11 einen Kurs oder ein Seminar in Latein oder Griechisch belegen. In der ersten Runde stellten die rund 1.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmer ihre vertieften Sprachkenntnisse und ihre sprachliche Kreativität an lateinischen bzw. griechischen Übersetzungstexten unter Beweis.
Die 50 Besten traten dann in der zweiten Runde zu einer Interpretationsklausur an. Im Fach Latein war ein Auszug aus der „Aeneis“ zu interpretieren. Vor dem Hintergrund eines modernen Textes der amerikanischen Schriftstellerin Susan Sonntag gestalteten die Wettbewerbsteilnehmerinnen und -teilnehmer anschließend eine Diskussion zwischen den beiden Autoren über Funktion und Wirkung bildlicher Darstellungen und bezogen dabei auch die aktuelle Bedeutung digitaler Medien und der Social Media mit ein. Im Fach Griechisch interpretierten die Schülerinnen und Schüler einen Auszug aus den „Göttergesprächen“ des Satirikers Lukian. In einer kreativen Zusatzaufgabe verfassten sie unter Einbeziehung eines Textes von Johann Wolfgang von Goethe einen Dialog zwischen Zeus und Prometheus.
In der abschließenden dritten Runde wurden die besten zehn Kandidatinnen und Kandidaten zu einem Kolloquium ins Bayerische Kultusministerium eingeladen. Dort beeindruckten sie das Prüfungsgremium durch ihr breites Wissen und ihre selbstständige Auseinandersetzung nicht nur mit antiken Themen.