Die Vollversammlung des Stadtrates hat jetzt beschlossen, den Entwurf des Münchner Künstlers Albert Coers für ein „Denkmal für die Familie Mann“ am Salvatorplatz zu realisieren. Albert Coers' Konzept, das einen Kunstwettbewerb des Kulturreferates gewonnen hat, trägt den Titel „Straßen Namen Leuchten“.
Das von ihm entworfene Denkmal besteht aus einem Arrangement aus zirka 15 Straßenleuchten und daran befestigten Schildern. Die Leuchten stammen aus Orten, die von der Exilgeschichte der Familie zeugen. Die Straßenschilder verweisen auf Straßen und Plätze, die nach Mitgliedern der Familie Mann benannt sind. Die Wirkungsstätten und Stationen von Thomas Mann, seiner Frau Katia und ihren gemeinsamen Kindern Klaus, Erika, Golo, Elisabeth, Michael und Monika Mann finden hier zusammen. Leuchten aus Los Angeles, Nida (Litauen), São Paulo oder Rom werden mit jeweils einem Straßenschild künstlerisch auf dem in der Ausschreibung vorgegebenen sieben mal drei Meter großen Korridor auf dem Salvatorplatz arrangiert.
Der Entwurf widmet sich sowohl den biographischen Stationen der Familienmitglieder als auch deren Rezeption in der Gedenkkultur durch Straßenbenennungen oder Erinnerungsstätten. Er thematisiert Lebens- und Wirkungsorte in Europa, den USA und Südamerika, gleichzeitig die weltweite literarische Bedeutung. Das Leuchten nimmt dabei einen besonderen Stellenwert ein. Nicht nur ist der Schauplatz Thomas Manns Novelle „Gladius Dei“ mit dem berühmten Zitat „München leuchtete“ weniger als einen Steinwurf entfernt, die Assoziation der Leuchte verweist auch auf die Strahlkraft von Leben und Werk der Manns, in literarischer, aber auch politischer und gesellschaftlicher Hinsicht. Zudem erforscht Albert Coers kritisch die Rezeption der einzelnen Familienmitglieder.
Der Salvatorplatz mit dem Literaturhaus erhält neben der Arbeit „Oskar-Maria“ von Jenny Holzer aus dem Jahgr 1997 eine zweite gelungene künstlerische Auseinandersetzung mit dem literarischen Erbe Münchens. Mit der Fertigstellung des Denkmals für die Familie Mann ist im Sommer 2020 zu rechnen.