Mit einem 4:1-Auswärtssieg gegen den SC Grüne Heide Ismaning haben die Fußballer des Kirchheimer SC am vergangenen Samstag auch die letzten Zweifel beseitigt: Schon drei Spieltage vor Saisonende steht die Mannschaft als Meister der Bezirksliga Nord fest. Damit steigen die Kirchheimer nach drei Jahren Abwesenheit wieder in die Landesliga auf.
Der Aufstieg ist der Lohn für eine starke Saison: Kein einziges Heimspiel haben die Kirchheimer bisher verloren, mit nur 26 Gegentoren, aber 78 eigenen Treffern, stellen sie die beste Defensive und Offensive der Liga. Vor allem in der Rückrunde siegte der KSC regelmäßig und setzte sich so entscheidend vom ärgsten Verfolger TSV Jetzendorf ab. Für diese Konstanz gibt es gute Gründe. "Unsere Mannschaft ist schon länger zusammen", meint Abteilungsleiter Christian Boche. "Und wir haben einen sehr breit aufgestellten Kader, der auf den meisten Positionen gleichmäßig besetzt ist."
In der Tat verfügt der Kirchheimer Kader über eine Ausgeglichenheit, die in der Bezirksliga selten ist: 25 Spieler kamen in dieser Saison zum Einsatz, stolze 17 davon trugen sich in die Torschützenliste ein. Gleich sechs Akteure haben mindestens fünfmal getroffen. Bester Schütze ist Urgestein Fabian Löns, der gleichzeitig als Co-Trainer fungiert. "Unser Trainerteam hat wesentlich dazu beigetragen, diese erfolgreiche Saison zu bestreiten", lobt Boche. Spielertrainer Steven Toy, der in der Jugend für die SpVgg Unterhaching und später für den SV Heimstetten in der Regionalliga auflief, zeichne sich durch ein abwechslungsreiches Training und viele "mannschaftsbildende Aktionen" aus, erklärt der Abteilungsleiter. Die Stimmung unter den Spielern und Trainern sei ausgezeichnet. Viele sehen sich nicht nur im Training, sondern gehen auch am Wochenende zusammen feiern, wie kürzlich zum Kirchheimer Ostertanz.
Große Namen sucht man in der Kirchheimer Mannschaft vergebens, externe Neuzugänge gab es vor der Saison nur drei. Dafür baute Spielertrainer Toy einige Eigengewächse ein. Die Nachwuchsarbeit hat beim Kirchheimer SC traditionell einen hohen Stellenwert: Immer wieder nehmen Juniorenmannschaften an internationalen Turnieren teil. Die erste Mannschaft darf sich in der Saison 2019/20 immerhin wieder in der Landesliga beweisen, in die der Verein nach eigenem Verständnis auch gehört. Im Juni 2016 hatte der KSC allerdings nach einem verlorenen Relegationsduell gegen den TSV Gilching-Argelsried aus der deutschlandweit sechsthöchsten Spielklasse absteigen müssen. Am Wiederaufstieg scheiterte die Mannschaft dann zweimal knapp.
Organisatorisch sei die Landesliga Südost, in der auch Mannschaften aus Niederbayern spielen, ein Mehraufwand für die Fußballabteilung, erklärt Christian Boche. Er hofft auf eine "steigende Zahl von Ehrenamtlichen" - und auch auf neue Sponsoren. Trotz teils beachtlicher Erfolge im Jugendbereich steht der Kirchheimer SC meist im Schatten des SV Heimstetten, der als Regionalligist die klare fußballerische Nummer eins der Gemeinde ist. Doch während Heimstetten - zugegeben, drei Ligen höher - derzeit tief im Abstiegskampf steckt, darf in der Nachbarschaft gefeiert werden. Beim nächsten Heimspiel gegen den FSV Pfaffenhofen am Samstag, 4. Mai, kann sich der stolze Meister den eigenen Fans präsentieren und gleichzeitig für die Landesliga einspielen. Der Anstoß erfolgt um 14 Uhr im Merowinger Sportpark an der Florianstraße. B. Schuldt