Mit einem gemeinsamen Antrag der Unterstützer-Fraktionen will man in der Juni-Sitzung des Brunnthaler Gemeinderates demnächst nicht nur den Kommunalwahlkampf einläuten, sondern auch ein klares Zeichen für den Sport vor Ort setzen.
Dabei ist der Blick der örtlichen Lokalpolitiker und TSV-Funktionäre hoffnungsvoll in Richtung der Nachbargemeinde Höhenkirchen-Siegertsbrunn gerichtet. Weil eine eigene Mehrzweckhalle für den heimischen Sport weiter auf sich warten lässt und deren Realisierungschancen in den kommenden Jahren eher überschaubar erscheinen, würden die Brunnthaler gerne in einer neuen Mehrfachturnhalle einer ebenso neu geplanten Realschule auf Flur der Nachbargemeinde „kräftig mitturnen“. Nachdem die Standortentscheidung des Landkreises ausgerechnet für ein Flächenstück an der Brunnthaler Straße am Höhenkirchner Ortsrand und mit Blickrichtung zum Nachbarn gefallen ist, sind die Begehrlichkeiten bei den Brunnthalern hinsichtlich einer Mitnutzung der Sportanlage beträchtlich gewachsen. Denn, so argumentieren Amtmann und seine sportlich-politischen „Glaubensbrüder und –schwestern“, die Nähe der neuen Sporthalle zur eigenen Gemeinde mache diese auch für eine Nutzung der Brunnthaler Sportler attraktiv und erstrebenswert.
Dass der dortige Sport mit prosperierenden Vereinen und besonders erfolgreichen Nachwuchsarbeit in den verschiedensten Sparten dringend mehr Platz braucht, das haben Funktionäre und Lokalpolitiker bereits in der Vergangenheit mehrfach betont. Nur mit der Ausweisung neuer Hallen-Kapazitäten für Training und Spiel sei eine Abwanderung Brunnthaler Sportler und jener aus den Ortsteilen auf Sicht zu verhindern. Zwar hat der Brunnthaler Gemeinderat jüngst beschlossen, die stetig überlastete Turnhalle der Grundschule durch eine Sanierung und Umwandlung des weitgehend ungenutzten TSV-Saals gleich gegenüber samt neuem Schwingboden zur Alternativ-Kurzfristsportstätte umzurüsten. Doch auf Dauer braucht es in der wachsenden Gemeinde Brunnthal sicher weitreichendere Lösungen.
Da springt das neue Konstrukt gleich nebenan ins Auge. Problem aus Sicht der Brunnthaler ist allerdings der Umstand, dass die neue Realschule nach aktuellem Planungsstand wohl nur eine Zweifachturnhalle erhalten soll. „Zu wenig“, glauben Amtmann und seine Antragskoalitionäre Hilde Miner (Grüne), Siegfried Hauser (PWB) und Anouchka Andres (SPD). Zumindest eine Dreifachturnhalle wäre nach ihrer Meinung notwendig. Pikant aber: Die Nachbargemeinde Höhenkirchen-Siegertsbrunn und an deren Spitze Bürgermeisterin Ursula Mayer (CSU) hatten vor der jetzigen Realschul-Standortentscheidung auf eine Situierung der Lehreinrichtung im Zentrum der Gemeinde gesetzt. Als Campus-Lösung neben dem bestehenden Gymnasium wäre wohl aus sportlichen Synergiegründen zumindest eine Dreifachturnhalle geschaffen worden. Jetzt am Ortsrand Höhenkirchen-Siegertsbrunn ist eine bloße Zweifachlösung angedacht. Größere Halleninvestitionen würden dann auch einen höheren Höhenkirchener Mitteleinsatz aus der Gemeindeschatulle nötig machen.
Deshalb wollen die potentiellen Brunnthaler Koalitionäre im eigenen Gemeinderat nun eine finanzielle Beteiligung Brunnthals anregen, um das vergrößerte Hallenprojekt doch noch finanzieren zu können. Im Juni soll über die schwierige Angelegenheit beraten werden. RedB