Eine ideale Möglichkeit, dem kühlen Frühling ein wenig zu entgehen, ist es, auf dem gemütlichen heimischen Sofa eine Reise ins warme Afrika zu unternehmen. Eine Reise nach Afrika? Genau, denn dahin geht die spannende Reise von Gaby Reuß und ihren Freunden.
Von 30.000 km Fahrt von Deutschland nach Kapstadt im Jahr 1985 – zu einer Zeit, als Reisen noch „weg sein“ bedeutete – berichtet sie am Sonntag, 26. Mai um 17 Uhr in der Freimanner Mohr-Villa in der Situlistraße 75. Die Sendlinger Trommelgruppe begleitet die Lesung und nimmt die Zuhörer akustisch mit auf die Reise durch den afrikanischen Kontinent.
Sie schildert das alltägliche Leben unterwegs: von Sandfeldern, Schlaglochpisten und bewegenden Momenten in der Weite der Sahara. Sie erzählt von abenteuerlichen Rutschpartien auf morastigen Urwaldpisten, von Begegnungen mit hilfsbereiten und freundlichen Menschen, aber auch betrunkenen Grenzbeamten. Wie es war, auf 10 qm im Wohnmobil zu leben, manchmal tagelang nicht duschen zu können, alle sechs Wochen mal einen Brief von zuhause zu bekommen. Abends verschwitzt aber glücklich in den unvergleichlichen Sternenhimmel Afrikas zu schauen. Die Eindrücke dieser Reise – sie haben die Autorin geprägt.
Über die Jahrzehnte sind sowohl die Freundschaft zu ihren Mitreisenden wie auch das Wohnmobil selbst erhalten geblieben – sie sind heute noch öfter zusammen unterwegs. Gaby Reuß hat das Tagebuch von damals zu einem spannenden Reisebericht zusammengefasst und 2017 veröffentlicht (Taschenbuch mit 308 Seiten bei Books on Demand, Norderstedt, 2017, ISBN: 9783746029863).
Gaby, die seit 1984 in München lebt, liest gerne im Münchner Norden, zuletzt war sie im Freimanner Domagkpark. Sie ist Geographin und hat immer die Stadtentwicklung im Blick. Der Münchner Norden stand, so sagt sie, früher eher für "sperrige Infrastruktur" wie Mülldeponie oder Kläranlage und erfahre nun durch Neubauten wie dem Wohnprojekt Domagkpark eine Aufwertung: "Es ist kein Wohnsilo, denn Wohnraum sowie Kultur und Gastronomie gehören hier von Anfang an zusammen und bieten hohe Lebensqualität in diesem Stadtteil."
Den Norden kennt sie tatsächlich auch von einer anderen Perspektive: die Autobahnauffahrt zur A9 an der Schenkendorfstr. "Im Winter 1983/84 bin ich jedes Wochenende von Franken nach München getrampt. Ich kam also immer hier am Autobahnende an und stand sonntags um 11 Uhr wieder an der Auffahrt, um nach Hause zu kommen", erinnert sie sich. Mit Reisen kennst sie sich also bestens aus.
Beruflich und privat war Gaby in aller Welt unterwegs, Afrika ist jedoch immer ihr „Herzenskontinent“ geblieben: "Mein Lieblingsland ist wohl Südafrika, alleine, weil ich dort in den letzten Jahren mehrmals war, außerdem Namibia. Beide Länder sind teilweise sehr europäisch - dafür aber auch einfach zu bereisen. Ich würde auch gerne mal wieder ins 'richtige' Afrika reisen, nämlich in neue Länder wie Angola oder Mozambique oder nach Simbabwe und Botswana, wo wir uns leider nicht so lange aufgehalten haben." Auf dass sie noch viele Male dort hinreist und auch einen zweiten Teil ihres Abenteuers veröffentlicht.
Ihre Reiseberichte präsentiert sie nicht nur in der Mohr-Villa (Eintritt frei), sie hat auch andere Termine:
- Donnerstag, 30.05., 17 Uhr: SBZ, Danklstr. 34,
- Samstag, 01.06., 14 Uhr: Kulturzentrum Giesinger Bahnhof, Giesinger Bahnhofpl. 1 (mit Busbesichtigung, Trommelgruppe und Fotoausstellung) und
- Sonntag, 02.06., 19 Uhr: Bahnwärter Thiel, Tumblingerstr. 29 (mit Busbesichtigung und Fotoausstellung)
Weitere Informationen auf www.gabyreuss.de und www.mohr-villa.de
Daniel Mielcarek