Der Trachtenverein „Bairer Winkler" zählt über 350 Mitglieder. Er ist damit einer der aktiv stärksten Trachtenvereine im Bayerischen Inngau Trachtenverband. Bereits am 10. November 1928 fassten einige Burschen im Gasthaus Sedlmaier (jetzt Gasthof Gröbmeyer) in Netterndorf den Gedanken einen eigenen Trachtenverein zu gründen. Die tatsächliche Gründung erfolgte dann am 10. März 1929 im „Klingl“ in Weidach. Lorenz Neuner, Bürgermeister und Bauer von Stroblberg, bestimmte den Namen des Vereins, welcher sich ableitet vom alten Namen des „Bairer Winkl“: G.T.E.V. „Bairer Winkler“ Baiern. Heute sind die Bairer Winkler nicht mehr aus dem Vereinsleben wegzudenken. Bis heute konnten zahlreiche Hoagascht, Vereinsabende, Maibaumaufstellen und Veranstaltungen durch die Trachtler abgehalten werden. Aber auch bei Festen anderer Ortsvereine steht der Trachtenverein immer gern zur Seite.
Vor kurzem hat der Trachtenverein in Antholing fünf Tage lang seinen 90. Geburtstag gefeiert. Einer der Gratulanten war niemand geringerer als Ministerpräsident Markus Söder. Er stattete den Trachtlern beim politischen Abend einen Besuch ab. Damit löste Söder ein Versprechen aus dem vergangenen Jahr ein und dankte den Trachtlern für ihre Unterstützung, als im Mai 2018 in der „Bayerischen Botschaft Brüssel“ ein Bayerischer Maibaum aufgestellt wurde. Der Trachtenverein, die Bairer Musi und die Goaßlschnaltzer reisten damals in die EU-Hauptstadt, um aller Welt zu zeigen, wo der Bayerische Traditions-Hammer hängt.
Der Grafinger CSU-Landtagsabgeordnete Thomas Huber musste damals den „Befehl vom Chef“ kurzfristig umsetzen und alle notwendigen Hebel in Bewegung setzten, damit das „Aufmandeln“ des bayerischen Traditions-Baumes gelingen konnte. So kam es zum gemeinsamen Gruppenfoto vor dem prächtigen Wegkreuz, das der Schreiner Hans Greithanner, ein Trachtler-Urgestein aus Baiern, extra für dieses große 5-Tage-Fest fabriziert und vor dem Festzelt aufgestellt hatte. Mit von der Partie waren Landrat Robert Niedergesäß, MdB Andi Lenz und zahlreiche fröhliche Festgäste aus dem Bairer Winkl, der „schönsten Gemeinde im Landkreis“.
Der Ministerpräsident zeigte sich begeistert von der herrlichen Landschaft, den traditionsbewussten Menschen und der Riesenstimmung im Festzelt, in dem gleichzeitig zum politischen Abend der Tag der Betriebe stattfand. „In Bayern werden die Kreuze nicht abgehängt, sondern aufgehängt“ so die klare Ansage von Ministerpräsident Markus Söder in seiner Ansprache in Antholing. Den vielen anwesenden Trachtler versprach er außerdem, sich gegen das Verbot der Hirschfänger und Trachtenmesser in den Lederhosen auszusprechen. „Wir werden diesen Käse verhindern!“ rief er unter tosendem Beifall der Trachtler. Für die Trachtenvereine im Landkreis war dies sicher die wichtigste politische Botschaft an diesem Abend.
Der nächste Termin der Bairer Trachtler steht bereits am 20. Juni an. Auch in diesem Jahr beteiligen sich die Baier Winkler wieder an der Fronleichnams-Prozession. In der St. Jakobuskirche in Antholing wird ein Schaueramt der Gemeinde abgehalten. Anschließend wird bei hoffentlich schönem Wetter die Prozession von Antholing nach Netterndorf und wieder zurück abgehalten. Danach lädt die Bairer Musi zum Frühschoppen-Konzert zum Wirt nach Netterndorf ein. Ein weiterer wichtiger Termin wartet im Juli. Zum 99. Gaufest des Bayerischen Inngauverbandes verbunden mit dem 88. Geburtstag des Festvereins laden die Trachtler des Trachtenvereins D`Kaltentaler Pang (Landkreis Rosenheim) am Sonntag, 14. Juli, ab 9 Uhr ein. Auch hier wird der G.T.E.V. Bairer Winkler gemeinsam mit der Bairer Musi vertreten sein. Weitere Infos und Termine findet man unter www.bairer-winkler.de im Internet.