Ismaning, Unterföhring und einige Orte, die heute zum Münchner Stadtbezirk Bogenhausen gehören, haben eines gemeinsam: Sie waren ein halbes Jahrhundert lang Teil einer Grafschaft, die unter der Herrschaft des Freisinger Fürstbischofs stand ‒ und vor 700 Jahren aus der Taufe gehoben wurde. Der Verein für Stadtteilkultur im Münchner Nordosten lädt aus diesem Anlass ab 3. August zur Ausstellung "Die Grafschaft auf dem Isarrain 1319 - 2019" im Bürgerpark ein. Der Eintritt ist frei.
Im Jahr 1319 verkaufte Kaiser Ludwig der Bayer die Orte Ismaning, Unterföhring, Oberföhring, Englschalking und Daglfing an das Hochstift Freising. Fürstbischof Konrad III. von Freising wurde folglich am 10. September 1319 erster Landesherr der aus diesen Orten gebildeten „Grafschaft auf dem Yserrain“, der späteren „Grafschaft Ismaning“. Anlässlich der 700. Wiederkehr der urkundlichen Ersterwähnung konzipierte der NordOstKulturVerein in Zusammenarbeit mit dem Stadtmuseum Freising, dem Schlossmuseum Ismaning und der Gemeinde Unterföhring eine Wanderausstellung, welche die bewegte Geschichte der Orte nachzeichnet. Die Heimatforscher gingen dabei folgenden Fragen nach: Wie lebten die Menschen hier? In welcher Form übten die Freisinger Fürstbischöfe und ihre Vertreter vor Ort ihre Herrschaft aus? Wie groß war der Einfluss von Kirche und Frömmigkeit? Welche Bedeutung hatten Landwirtschaft und Gewerbe in dieser kargen Region? Und welche Folgen hatte die Säkularisation? Auf über 30 informativen Tafeln sollen Dokumente, Bilder, Landkarten und Texte das religiöse und soziale Leben in den Orten der Grafschaft Ismaning vom Mittelalter bis in die frühe Neuzeit veranschaulichen.
Einer Insel gleich im Herzogtum Bayern, bildete die Grafschaft Ismaning ein wichtiges Territorium des Hochstifts Freising, über das der Fürstbischof von Freising fast 500 Jahre lang regierte. Aus dem einst öden Landstrich zwischen Isar und Moos, von Freising bis Oberföhring, ist heute eine gefragte Wirtschaftsregion geworden. Doch es sind noch immer Spuren zu entdecken, die auf die gemeinsame Geschichte und Verbundenheit der Orte innerhalb der Grafschaft verweisen, die nach der Säkularisation 1802 zum damaligen Kurfürstentum Bayern kam.
Die Wanderausstellung kann vom 3. bis 25. August im Bürgerpark Oberföhring (Oberföhringer Straße 156, Haus 1) besichtigt werden, immer dienstags bis sonntags von 14.30 bis 17 Uhr. Am Sonntag, 25. August, beginnt um 16 Uhr die letzte Führung mit Finissage. Anschließend wird die Ausstellung auch noch im Bürgerhaus Unterföhring sowie im Schlossmuseum Ismaning zu Gast sein.