In München wird ein Begegnungszentrum für Menschen mit erhöhtem Alkoholkonsum eingerichtet. Das hat der Sozialausschuss des Stadtrats jetzt beschlossen. Das Begegnungszentrum soll im Umfeld des Hauptbahnhofs liegen. Die Zielgruppe für das Begegnungszentrum ist heterogen und häufig von Multiproblemlagen gekennzeichnet: Vereinsamung in der eigenen Wohnung, Alkohol- und Drogenabhängigkeit, psychische Erkrankung, drohende oder bestehende Wohnungslosigkeit. Wesentliches Ziel ist, flankierend zu dem ab dem 1. August 2019 am Münchner Hauptbahnhof geltenden Alkoholverbot, einen Ort zu schaffen, an dem mit einem sehr niederschwelligen Zugang die Betroffenen für weitergehende Hilfen erreicht werden können.
Sozialreferentin Dorothee Schiwy: „Ich habe mir selbst bereits vergleichbare Begegnungszentren in Augsburg und Dortmund angeschaut, die damit bereits sehr gute Erfahrungen gemacht haben. Die betroffenen Menschen können gezielt erreicht und besser in der Bewältigung ihres Alltags unterstützt werden. Gleichzeitig sind diese Einrichtungen auch in den jeweiligen Vierteln akzeptiert, weil sie verhindern, dass sich die Probleme in die weitere Nachbarschaft oder andere Stadtteile verlagern.“
Die Menschen sollen durch eine aufsuchende Sozialarbeit, die die Menschen an ihren Stehplätzen anspricht, gewonnen werden die Einrichtung anzunehmen. Für die Akzeptanz ist es wichtig, das zeigt die Erfahrung in München und in anderen Städten, dass der Konsum von Alkohol in der Einrichtung toleriert wird. Die Einrichtung wird von Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeitern betreut, die speziell für die Arbeit mit Menschen in besonderen sozialen Lebenslagen ausgebildet und berufserfahren sind. In München gibt es bereits ein umfassendes Beratungs- und Hilfssystem. Die neue Einrichtung soll deshalb vor allem niederschwellige Hilfestellungen anbieten – zum Beispiel Ausfüllen von Formularen, Kontaktaufnahme mit Behörden – und über bestehende Angebote informieren oder dorthin vermitteln.