Wie jedes Jahr lud der „Helferkreis Asyl Waldperlach“ zum gemeinsamen Kochen und Essen in die „Südpolstation“ ein, um den Abschluss des Schuljahres zu feiern. Und zu feiern gab es einiges. So konnten sich gleich mehrere Geflüchtete über den erfolgreichen Abschluss ihres 1. Ausbildungsjahres freuen: als Kfz-Mechatroniker, im Hotelfach, als Friseur, Zahnarzthelfer oder Automatenbauer. Andere wiederum können stolz sein auf ihr Zeugnis des Quali nach der Berufsschul-Integrationsklasse. Wieder andere sind im Deutschkurs eine Stufe höher gestiegen, haben B1 oder sogar B2 geschafft. Dann sind da noch etliche, die endlich die Anerkennung ihrer beruflichen Qualifikation bekommen haben, als Ingenieur, als Arzt oder die Zulassung zum Masterstudium.
"Was bei diesem Fest besonders auffiel - und das schon nach wenigen Sätzen: Das Deutschniveau hat sich spürbar verbessert. Man musste nicht mehr betont deutlich und langsam sprechen, um von den Geflüchteten verstanden zu werden; jetzt waren auch differenziertere Gespräche möglich", berichtet Kerstin Moißl vom Helferkreis. Ohne den Helferkreis wären diese erfolgreichen Laufbahnen sicher so nicht möglich gewesen.
Jeden Montag, 18 Uhr (auch im August), trifft sich der Helferkreis mit Geflüchteten in kleinerem Kreis, um zusammen zu kochen, zu essen, zu reden – über alle Themen von Interesse, über Probleme. "Dann teilen wir uns auf in verschiedene Gruppen zur Nachhilfe – hauptsächlich Deutsch oder Mathe. Neben der fachlichen Unterstützung ist das Zusammensein mit Deutschen für die Geflüchteten wichtig, das Gefühl akzeptiert zu werden, fast wie in einer großen Familie – was wiederum den schulischen Erfolg sehr erleichtert", so Kerstin Moißl weiter. Daneben bieten die Helfer, je nach Bedarf, zusätzliche Nachhilfe, wieder besonders in Deutsch und Mathe, und regelmäßige Hausaufgabenbetreuung für Schulkinder.
Die Begleitung bei Behördengängen war anfangs ein wichtiger Teil der Helferarbeit. Das ist inzwischen kaum noch gefragt, weil die Geflüchteten jetzt besser Deutsch sprechen und mit Behörden selbständig zurechtkommen.
So war das Fest am letzten Freitag für alle ein besonderer Grund zur Freude: zu sehen, dass die beharrliche und geduldige Arbeit der Helfer wie der Geflüchteten zu Erfolgen geführt hat, zu Erfolgen, die beeindrucken.
Wer Zeit und Lust hat mitzuhelfen: Alle Helfer treffen sich jeden Montag, 18 Uhr (auch im August), im Jugendzentrum „Südpolstation“, Gustav-Heinemann-Ring 19, zum gemeinsamen Kochen, Essen, zu Gesprächen, Nachhilfe. Ein besonderer Dank geht dabei an das Team der „Südpolstation“ für die großzügige Unterstützung, indem Räume und Einrichtung gastfreundlich und unentgeltlich zur Verfügung gestellt werden. Wer mitarbeiten will, wendet sich bitte via E-Mail antje.wiedmann@web.de