»Wo werden die Darsteller/innen geschminkt?« – »Aus welchem Material entsteht ein Bühnenbild?« – »Warum gibt es eine Schuhmacherei am Theater?« – »Können sich die Sänger/innen aussuchen, welche Rolle sie singen wollen?« – »Was macht eigentlich der Inspizient?« – »Macht ihr alle Kostüme selbst?« – »Wie fühlt es sich an, einmal auf der großen Bühne zu stehen und in den Zuschauerraum zu blicken?« – »Und wo geht’s denn hier zum Kinderschminken?« Fragen wie diese werden am Samstag, 14. September, 14 bis 18 Uhr, beantwortet, beim Tag der offenen Tür im Gärtnerplatztheater. Zum Beginn der neuen Spielzeit können sich Groß und Klein einen Eindruck vom Alltag hinter den Kulissen verschaffen und zahlreiche Neuentdeckungen hinter sonst verschlossenen Türen machen. Der Eintritt ist frei.
Die Veranstaltung findet im Rahmen des OpenAir am Gärtnerplatz statt, heuer am 14. und 15. September, seit langem ein Fixpunkt im Münchner Stadtleben. Schließlich locken neben kulinarischen Köstlichkeiten der Gastronomen vor Ort reichhaltige und kostenlose Kulturangebote in das Viertel rund um den Gärtnerplatz. Den Sonntag gestaltet traditionell das Orchester des Staatstheaters am Gärtnerplatz. Jeweils vorgeschaltet am Samstag ist ein bunt gemischtes Konzertprogramm, das diesmal im Zeichen von Mauritius und seiner faszinierenden Musiktradition steht. Der Eintritt ist frei. Samstag geht es los ab 16 Uhr mit der kreolischen Sängerin "Rouhangeze & Band", ab 19 Uhr stehen Buck Roger & The Sidetrackers auf der Bühne. Beim Festkonzert zum Start der neuen Spielzeit (Sonntag, 15. September, 19.30 bis 21.30 Uhr, eine Pause, Eintritt frei) erklingen die schönsten Melodien aus Oper, Operette, Musical und Konzertliteratur, dargeboten von Gärtnerplatz-Künstlerinnen und -Künstlern und moderiert von Staatsintendant Josef E. Köpplinger: Von der Eröffnung mit »Star Wars« über Puccini, Mozart, Verdi, Rossini und anderen.
Dass die Wahl bei dem Motto des Festes heuer auf Mauritius fällt, ist kein Zufall. München und speziell Albert Ginthör, den Organisator des Gärtnerplatz OpenAir, verbinden vielfältige Beziehungen mit der tropischen Trauminsel. Ginthör, im Hauptberuf Geiger im Gärtnerplatz-Orchester, verbrachte im vergangenen Herbst drei Wochen auf Mauritius, um gemeinsam mit Münchner Orchesterkollegen und einer mauritischen Sängerbesetzung eine umjubelte Aufführung der "Veuve Joyeuse", der "Lustigen Witwe", zu erarbeiten.
Die Initiative zu dieser Produktion ging von einem überaus engagierten Förderverein aus. Die Freunde der Opera Mauritius e.V. unterstützen die Anstrengungen auf der Insel, das älteste Opernhaus der südlichen Halbkugel, erbaut im Jahr 1822, zu sanieren und mit neuem Leben zu füllen.
Entsprechend ist der Verein am 14. September auf dem Gärtnerplatz präsent und sammelt Spenden für das Herzensprojekt Mauritian Music Academy.
Für das authentische Mauritius-Feeling sorgt die kreolische Sängerin Rouhangeze mit ihrer Band.
Neben eigenen Kompositionen spielen sie den landestypischen „Sega“, Lieder vom Leben der einstigen afrikanischen Sklaven auf Mauritius, aber auch den „Seggae“, eine Mischung aus Sega und Reggae, der vom Dasein der Menschen auf Mauritius heute erzählt, einer Welt zwischen Leichtigkeit, Exotik und Schwermut, zwischen Lebenslust und Überlebenskampf.