Vom 31. Oktober bis zum 8. November dreht sich in der bayerischen Landeshauptstadt wieder alles um das Thema Licht in seinen überraschend vielfältigen Facetten. Zum fünften Mal findet die "Lichtwoche München" statt. Zusammen mit Lichtplanern, Designern, Experten und Künstlern will die "Lichtwoche" ihre Besucher zum Staunen bringen: Ateliers, Showrooms, Werkstätten und Kunstgalerien öffnen wieder ihre Türen. Abendliche Events rund um das Thema Licht schaffen eine Plattform zum Austausch für die Branche. Zahlreiche Workshops, Führungen und Vorträge bieten der Branche sowie der interessierten Öffentlichkeit fundiertes Fachwissen. Auch für Kinder gibt es Workshops zum Thema Licht. Das ganze Programm und Anmeldung finden sich unter www.lichtwoche-muenchen.de
Mit dabei sind dieses Jahr auch das Gärtnerplatztheater, das Bayerische Nationalmuseum und die Ludwigskirche, das städtebauliche Juwel auf Münchens Ludwigstraße 20.
Ihr Innenraum wird an zwei Abenden (6. und 7. November, jeweils 20 bis 21.30 Uhr) von Studenten der Hochschule Rosenheim in neues Licht getaucht, die Lichtdramaturgie folgt dabei dem musikalischen Programm. Dieses beginnt mit dem berühmten Lied „Der Engel“ von Richard Wagner und enthält auch ein speziell für diese Abende komponiertes Werk Stephan Heubergers mit dem Titel „Sieben Engel der Stille“. Außerdem sind Lieder von Richard Strauss, Max Reger und Gustav Mahler zu hören. Alle Werke verbindet das Thema Engel und Licht, als Botschaft, als Metapher für Transzendenz, für Gott. Texte von Thomas Mann, der in seiner Novelle „Gladius Dei“ auf die Darstellung des Erzengels Michael auf dem großen Altarfresko der Ludwigskirche eingeht (München leuchtete…) und andere Autoren runden das Programm ab.
Martin Busen, Münchener Bub aus der Gemeinde St. Ludwig und heute als europaweit gastierender Opern- und Konzertsänger in Frankfurt am Main zuhause, gibt an den Abenden sein Münchener Debüt als Liedsänger. Der Eintritt für beide Veranstaltungen ist kostenlos, eine Spende aber herzlich willkommen.
Während der Lichtwoche erstrahlt die Fassade des Gärtnerplatztheaters jeden Abend (31. Oktober bis 8. November) zwischen 18 und 22 Uhr durch eine Videolichtinstallation. Die Videoabteilung des Theaters unter der Leitung von Raphael Kurig projiziert stündlich wechselnde Designs auf die Fassade des Theaters. Die Motive ändern sich jeweils zur vollen Stunde. Raphael Kurig arbeitet als Leiter der Videoabteilung seit Beginn seiner Laufbahn am Gärtnerplatztheater und wurde durch zahlreiche Opernproduktionen auch vom Haus geprägt.
Auch im Schatzhaus an der Eisbachwelle, dem Bayerischen Nationalmuseum in der Prinzeregentenstraße 3, ist alles ins rechte Licht gerückt. Zur Lichwoche bietet das Museum eine Führung zur Entwicklungsgeschichte der Beleuchtung im Bayerischen Nationalmuseum an, bei der auch die jüngsten Projekte vorgestellt werden: am Sonntag, 3. November, 14 bis 15.30 Uhr. Von Beispielen im Riemenschneidersaal führt die Tour durch die Abteilung „Barock und Rokoko“ bis zur berühmten Krippensammlung, wo erstmals eine szenische Beleuchtung das Publikum begeistert. Der Rundgang endet im Foyer des Museums, das seit März 2019 von den für diesen Raum entwickelten „Iconic Eyes“ (Design: Bernhard Dessecker für Moooi) erhellt wird. Das Lichtkonzept gilt als besonders gelungene Verbindung von historischer Architektur mit modernen Leuchtobjekten.
Treffpunkt: Foyer, Eintritt: 1 Euro/Person (vor Ort zu entrichten)
Wie Lichtdesigner arbeiten kann man bei einer Führung durch die Designstudios von Ingo Maurer in der Kaiserstraße 47 in Schwabing erfahren: am Montag, 4. November, 17 bis 18 Uhr und 18.30 bis 19.30 Uhr.
Ingo Maurer, am 21. Oktober 2019 mit 87 Jahren verstorben, gilt weltweit als Pionier des Lichtdesigns. Sein Atelier befindet sich seit 1971 in Schwabing. Während der Lichtwoche bietet sein Team Führungen durch die Design- und Projektstudios. Das Design Ingo Maurers zeichnet sich durch eine besondere Mischung aus Poesie und Technologie aus, pointiert mit einem ironischen Augenzwinkern. Im Atelier sehen die Besucher Momentaufnahmen aus dem Entstehungsprozess außergewöhnlicher Objekte anhand zahlreicher Prototypen, Zeichnungen und Materialien für Leuchten und Großprojekte. Aktuell wird unter anderem eine Ausstellung für die „Neue Sammlung – The Design Museum“ in der Pinakothek der Moderne vorbereitet, die am 15. November 2019 beginnt. Die Teilnahmegebühr beträgt 5 Euro, wovon 2 Euro als Spenden an Horizont e.V. gehen.
Selber zum Lichtdesigner werden können Kinder im Rahmen der Lichtwoche. Für den Münchner Künstler Fabian Gatermann sind Lichtobjekte eine Metapher für die Vielfalt und das Potenzial der Menschen. In seinem Workshop (Dienstag, 5. November, 15 bis 17 Uhr) im HORIZONT-Haus Domagkpark, Bauhausplatz 3, erschafft er mit Kindern filigrane Lichtobjekte, die in einem breiten Farbspektrum leuchten. Kinder ab 6 Jahren sind herzlich eingeladen, mit dem Künstler an ihren eigenen kleinen Lichtkunstwerken aus Linsen zu arbeiten. Die Lichtobjekte können sie dann mit nach Hause nehmen, Teilnahmegebühr 15 Euro.
Kids zwischen 9 und 13 Jahre können am Donnerstag, 7. November, 14.30 bis 16.30 Uhr, smarte Lampen fürs Kinderzimmer selber bauen: bei der Innovationsmanufaktur, Hohenzollernstraße 26. Teilnahmegebühr pro Kind 10 Euro. Jeder kleine Lichtdesigner baut zunächst die Lampengeometrie als Blickfang für sein „Smart-Zimmer“ oder für unterwegs – ausgestattet mit USB-Kabeln kann das Licht einfach an die nächste freie USB-Buchse gehängt werden.
Für den Besuch bei Ingo Maurer und die Kinderworkshops sollte man sich anmelden unter www.lichtwoche-muenchen.de