Am 20. November 1941 wurde die erste größere Gruppe von Juden aus München deportiert. 999 Juden, die zum großen Teil München ihre Heimat nannten, wurden von einem Sammellager in Milbertshofen mit dem Zug nach Kaunas in Litauen deportiert und dort am 25. November 1941 erschossen. Auch Frauen und Kinder, ja ganze Familien wurden so ermordet. Es gab keine Überlebende.
Diese Massendeportation war der Auftakt vieler weiterer Deportationen von Juden und anderen Minderheiten aus München in den folgenden Jahren. Erfolgte die erste noch um vier Uhr Morgens, so geschah eine zweite mit 989 Juden am 3. April 1942 bereits bei Tageslicht und weitere dann mitten am Tag aus der Mitte Münchens heraus von den Gleisen der heutigen "Stammstrecke". Vor Beginn der Nationalsozialistischen Diktatur gab es etwa 12.000 deutschsprachige Juden München, am 1. November 1941 lebten noch 3240 Juden in München. Die Deportation nach Kaunas löschte ein knappes Drittel von ihnen aus. Auf diese Weise wurde im Grunde die ganze jüdische Bevölkerung aus München entfernt.
Aus diesem Anlass findet am 21. November ab 18 Uhr eine Gedenkveranstaltung der Gemeinschaft Sant‘Egidio in Zusammenarbeit mit der Israelitischen Kultusgemeinde München statt. Die Teilnehmer werden vom Vorplatz der katholischen Kirche St. Gertrud schweigend an den Ort ziehen, an dem das „Judenlager Milbertshofen“ stand, von wo aus die Juden damals ihre Fahrt in den Tod antreten mussten. Hauptrednerin wird Dr. Knobloch sein, die Präsidentin der
Israelitischen Kultusgemeinde München.