In diesem Jahr präsentiert sich die Eiszeit und der Christkindlmarkt vom 29. November bis 23. Dezember rund um den Schrannenplatz und den Kleinen Platz in Erding. Die Weihnachtszeit wird heuer allerdings in vielen Punkten anders gestaltet als in den Vorjahren. So wird die Eisfläche auf den kleinen Platz verlegt. Sie wird auch nicht mehr aus echtem Eis bestehen, sondern aus speziellen Kunststoffplatten, die sich, was das Gleitverhalten angeht, von echtem Eis so gut wie gar nicht unterscheiden, aber den gewaltigen Vorteil haben, dass sie praktisch keinen Energieaufwand mehr bedeuten. Pressesprecher Christian Wanninger von der Stadt Erding meinte in einem Gespräch: „Das war ja nicht mehr tragbar, bei den teilweise doch sehr warmen Temperaturen hier noch Eis zu erzeugen.“ Tatsächlich ist diese neue Lösung um einiges ökologischer als das, was in den Vorjahren praktiziert worden ist. Dort, wo bisher die Eisfläche war, wird der große Weihnachtsbaum dominant auf dem Platz stehen, und drumherum wird der neugestaltete Christkindlmarkt aufgebaut werden. Allerdings wird es auf dem Schrannenplatz auf dem neu gewonnenen Raum auch eine Bühne für verschiedene Kulturveranstaltungen geben. Damit bekommt der Christkindlmarkt in der Erdinger Innenstadt zusätzliche Attraktivität fern ab von Glühwein- und Würstchenbuden.
Eine großartige Aktion ist am 29. November die „Nacht der Wunschsterne“ mit der die Interessengemeinschaft Ardeo die Aktion „Erding hilft – ein Wunschstern für unsere Kinder“ unterstützen möchte. Es ist auch der erste Tag vom Christkindlmarkt. Hierzu hat der Stadtrat einstimmig erweiterte Ladenöffnungszeiten von 17 bis 22.30 Uhr beschlossen. Diese Entscheidung fiel unter anderem dem Gewerkschafter Willi Scheib (SPD) nicht ganz leicht. Weil aber mit dieser Aktion im vergangenen Jahr 140 Kindern aus sozial schwachen Verhältnissen doch noch ein Weihnachtsgeschenk hat gemacht werden können Stand der Einstimmigkeit der Entscheidung nichts mehr im Wege. Dennoch musste diese Aktion auch von der Regierung von Oberbayern und dem Landratsamt genehmigt werden. Es ist schließlich eine Ausnahme von den allgemeinen Ladenschlusszeiten. Solche Ausnahmeersuche werden regelmäßig nur einmal pro Jahr für eine Kommune positiv beschieden. So steht es zumindest in der Vorlage an den Stadtrat, der in seiner Sitzung Ende Oktober darüber zu befinden hatte. Gemäß den gesetzlichen Bestimmungen darf an dieser Aktion nur der innere Kern der Altstadt teilnehmen. Die Stadt hat sogar eine vollständige Straßenliste mit den Antragsunterlagen einreichen müssen. Oberbürgermeister Max Gotz kommentierte die letztjährige Aktion ausgesprochen positiv und freute sich, dass so etwas wieder stattfinden soll. Die Zusammenarbeit der verschiedenen Organisationen in der Stadt bekommt angesichts der durchaus nicht zu leugnenden Verwirrungen gerade um den Christkindlmarkt eine besondere Bedeutung.
Die zentrale Neuerung ist, dass die Stadt die Organisation selbst in die Hand genommen hat. Der Verschönerungsverein hat sich nämlich ausgeklinkt. In seinem Grußwort spricht OB Max Gotz davon, dass Weihnachtsmärkte ein „Gesamtkunstwerk“ bilden würden. Er würdigt aber auch die Verdienste des Verschönerungsvereins und wirbt um Verständnis: „Allerdings nehmen auch in dem Bereich Bürokratie und Vorschriften zu, sodass sich die Organisation ehrenamtlich kaum noch bewältigen lässt.“ Das kulturelle Rahmenprogramm ist derart dicht, dass es die Stadt auf dem Flyer bei einer nüchternen Auflistung belassen muss, um kein Taschenbuch drucken zu müssen: 37 verschiedene Angebote werden es sein. kw