Aus dem öffentlichen Nahverkehr in den Städten ist das Thema „Elektromobilität“ schon lange nicht mehr wegzudenken. Am 15. Dezember geht nun mit der Linie 232 die erste voll elektrisch betriebene MVV-Regionalbuslinie in Betrieb. Die Gemeinde Unterföhring und der Münchner Stadtteil Oberföhring, wo die Endstationen liegen, dürfen sich als Vorreiter betrachten.
Wie der MVV und das Landratsamt München schon vor einem Jahr bekannt gaben, wird die Regionalbuslinie 232 zum Fahrplanwechsel am 15. Dezember 2019 als erste Linie im MVV-Regionalbusverkehr komplett auf den Betrieb mit batterieelektrischen Fahrzeugen umgestellt. Der Linienweg wie auch der Fahrplan bleiben dabei weitgehend unberührt.
Der Bus verkehrt werktags von circa 5.30 Uhr bis 23.30 Uhr im 20-Minuten-Takt sowie sonn- und feiertags von circa 8 Uhr bis circa 23.15 Uhr im 40-Minuten-Takt. Nach wie vor verbindet die Linie 232 St. Emmeram in Oberföhring, wo Anschluss zur Trambahn Richtung Innenstadt besteht, und den S-Bahnhof Unterföhring. Von der Feringastraße im Süden bis zur Fichtenstraße im Norden deckt der Bus einen großen Teil des Unterföhringer Gemeindegebiets ab.
Bereits im Jahr 2014 beauftragte der Landkreis München den MVV zu prüfen, unter welchen Kriterien der Einsatz von Elektrobussen im MVV-Regionalbusverkehr möglich sei. Gemeinsam mit dem Fraunhofer Institut für Verkehrs- und Infrastruktursysteme wurden daraufhin alle MVV-Regionalbuslinien des Landkreises untersucht. Aufgrund der Ergebnisse der Studie fiel im Jahr 2015 die Entscheidung, die MVV-Regionalbuslinie 232 in Unterföhring zu elektrifizieren. Der Gemeinderat hatte sich ebenfalls für den Betrieb der Ortsbus-Linie mit Elektrobussen ausgesprochen. Im September 2019 startete der Probebetrieb auf der Linie, um das Zusammenspiel aller Systeme noch einmal intensiv zu testen. Zum Fahrplanwechsel 2019 geht die erste komplett batterieelektrisch betriebene MVV-Regionalbuslinie dann in den Regelbetrieb über.
Die Leistung der Fahrzeuge beträgt rund 190.500 Nutzwagenkilometer pro Jahr. Unterwegs sein werden drei zwölf Meter lange Busse, die über sechs Batteriemodule mit einer Kapazität von zusammen 240 kWh und zwei radnahe Motoren verfügen. Die Gemeinde Unterföhring zahlt die Ladeinfrastruktur, die vorerst als Interimslösung in der Straßäckerallee errichtet worden ist und nach Fertigstellung des Schulcampus zu Schuljahresbeginn 2020 dorthin umgesetzt werden soll. Drei weitere Ladesäulen stehen im Betriebshof in Feldkirchen.
„Es freut mich sehr, dass die erste komplett mit batterieelektrischen Fahrzeugen betriebene Linie im MVV-Regionalbusverkehr bei uns im Landkreis München fährt. Gemeinsam mit der Gemeinde Unterföhring gehen wir damit einen weiteren Schritt auf dem Weg zu einem noch nachhaltigeren öffentlichen Nahverkehr“, hatte Landrat Christoph Göbel bei der Vorstellung der Busse erklärt. Meilensteine wie dieser seien unerlässlich, damit die Region München auch künftig mobil und lebenswert bleibe, betonte Göbel: "Wir werden auch in Zukunft den eingeschlagenen Weg weitergehen und neue alternative Antriebsarten im öffentlichen wie im Individualverkehr forcieren.“
„Hinter allen Beteiligten liegt viel Arbeit“, lobte MVV-Geschäftsführer Bernd Rosenbusch. „Jetzt wächst die Vorfreude, dass die neuen Busse auf den Straßen Unterföhrings zu sehen sein werden und einen wertvollen Beitrag zu umweltfreundlicher Mobilität im Großraum München leisten.“