In der Lesung mit dem Titel „Hysterische Furien und schnatternde Gänse“ erinnerte die Münchner Kulturwissenschaftlerin Karin Sommer im Kulturellen Gebäude Aschheim mit Tamara Sommer, Anlis Spitzauer und Fritz Lesch an die ersten Frauen, die mit Einführung des Frauenwahlrechts 1918 als Abgeordnete ins bayerische Parlament gewählt wurden. Sie sahen sich einer großen männlichen Politikerschar gegenüber, um sich zu behaupten, mussten sie großes Stehvermögen beweisen.
Bei der inszenierten Lesung wurden historische Originaltexte vorgetragen. Reden, die damals stenografisch festgehalten und als Protokolle ausgearbeitet vorliegen, nutzte Karin Sommer gekonnt, um ihre Zuhörer in die damalige Zeit zurückzuversetzen. Den vier Akteuren gelang es, die knapp 40 Zuhörer in ihren Bann zu ziehen und dieses spannende Kapitel der Frauengeschichte fundiert und dennoch lebendig in Szene zu setzen.
Zeitgleich eröffnete die vhs olm die Ausstellung über "Die Mütter des Grundgesetzes", die die Verankerung der Gleichberechtigung im Grundgesetz erkämpften. „Männer und Frauen sind gleichberechtigt“ sagt Art. 3 Abs. 2 ‒ ein Satz, den vor allem vier der weiblichen Mitglieder des Parlamentarischen Rats durchsetzten. Auf 17 Tafeln werden die Lebensbilder und das Engagement jener Frauen beschrieben. Die Ausstellung ist bis Freitag, 31. Januar, im Kulturellen Gebäude Aschheim (Münchner Straße 8) zu besichtigen.