Veröffentlicht am 06.11.2020 11:03

Mehrere Aktivisten auf dem Dach

Am 4. Februar, gegen 14:00 Uhr wurde die Münchner Polizei durch die Konzernsicherheit der Fa. Siemens darüber informiert, dass sich ein verdächtiges Fahrzeug an einem Bürogebäude der Fa. Siemens befindet.
Bei dem Fahrzeug handelte es sich um einen ehemaligen Leiterwagen, der im Bereich Jägerstraße aufgestellt wurde. Im Anschluss wurde die Leiter ausgefahren und durch Aktivisten zum Betreten des Daches im Bereich zwischen dem 5. und 7. Obergeschoss genutzt.
Auf diesem Weg gelang weiteren Aktivisten der Zugang auf das terrassenförmige Flachdach des Bürokomplexes. Von dort aus versuchte die Gruppe das Gebäudeinnere zu betreten, was jedoch durch Mitarbeiter der Unternehmenssicherheit der Fa. Siemens und die ersten eintreffenden Streifen der Münchner Polizei verhindert wurde.
Ab ca. 14:15 Uhr hielten sich dann 41 Personen auf dem Dach auf und begannen dort 10 kleine Kuppelzelte zu errichten. Etwa gegen 14:30 Uhr begannen Personen aus der Gruppe sich auf der westlichen Fassadenseite in Richtung Oskar-von-Miller-Ring abzuseilen, um anschließend gegen 15.30 Uhr ein 10 x 10 Meter großes Transparent mit einer Aufschrift zu einer Umweltthematik zu entrollen.
Gegen 15:45 Uhr brannten mindestens sechs Personen auf dem Dach zeitgleich Rauchfackeln ab. Die Personen weigerten sich in der Folge, das Gebäudedach zu verlassen und gaben an, dort im Rahmen der Aktion auch übernachten zu wollen. Etwa gegen 19:40 Uhr entschlossen sich 11 Aktivisten dennoch freiwillig die Dachfläche zu verlassen und wurden durch Einsatzkräfte in das Gebäude begleitet. In den weiter durchgeführten Gesprächen mit der Münchner Polizei wurden durch die Aktivisten alle Angebote zur Lösung der Situation abgelehnt.
Gegen 20:20 Uhr wurde nach entsprechender Ankündigung das Dach durch Beamte der Höhenintervention der Polizeiinspektion Spezialeinheiten und durch weitere Einsatzkräften geräumt. Dabei wurden die verbleibenden Aktivisten vom Dach in das Gebäudeinnere getragen und nach erfolgter Identitätsfeststellung im Polizeipräsidium wieder entlassen.

Die letzten Personen, dabei handelte es sich um drei Aktivisten, die an Kletterseilen an der Fassade hingen, sollten auf eigenen Wunsch mit Hilfe einer Hubbühne der Berufsfeuerwehr München geborgen werden. Als die Berufsfeuerwehr gegen 22.45 Uhr zwei der drei Personen geborgen hatte, seilte sich die dritte Person eigeninitiativ 10 Meter ab und beendete anschließend ihre Aktion selbständig.
Die Räumung verlief insgesamt friedlich, bei der Durchführung der Maßnahme wurden nach gegenwärtigem Kenntnisstand keine Einsatzkräfte und Aktivisten verletzt. Die Münchner Polizei ermittelt in diesem Zusammenhang wegen Hausfriedensbruch und Sachbeschädigung. Insgesamt wurden bis zu 150 Beamte der Münchner Polizei eingesetzt.

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