Vergangenen Sonntag fanden die Kommunalwahlen in Bayern statt. Vor allem die Bürgermeisterwahl in den Kommunen nördlich von München hat Spannendes zu Tage gebracht.
In Oberschleißheim etwa hat der amtierende Bürgermeister Christian Kuchlbauer von den Freien Wählern kaum ein Drittel der Stimmen sammeln können (29,1 Prozent). Es war ein regelrechter Krimi um denjenigen, der mit ihm in die Stichwahl kommen wird. Der Polizist Markus Böck von der CSU hat den Zuschlag bekommen (24,1 Prozent).
Derweil in Unterschleißheim heißt es "Viel erreicht, noch viel vor" beim Nachnamensvetter Christoph Böck (SPD). Er blick bereits auf sieben Bürgermeisterjahre zurück und erlangte heuer 47,9 Prozent. Auch er schaffte die Mehrheit auf Anhieb nicht und tritt in der Stichwahl gegen Stefan Krimmer (CSU, 35,1 Prozent) an.
In der Universitätsstadt Garching traten sechs Kandidaten um den Posten des Chefs im Rathaus an. Der amtierende Bürgermeister Dr. Dietmar Gruchmann (SPD) erreichte 41,0 Prozent. Hinter ihm war Jürgen Ascherl (CSU) mit 28,1 Prozent. Auch hier wird sich erst bei der Stichwahl herauskristallisieren, wer das Rennen macht.
Die Echinger Bürger hingegen müssen nicht nochmal Kreuzchen setzen. Hier waren die Wahlergebnisse klar. Der parteilose Sebastian Thaler, der seit drei Jahren im Amt ist, darf seine Amtszeit auf sechs weitere Jahre verlängern (77,2 Prozent).
Über die Wahlen in Neufahrn haben viele bereits im Vorfeld sehr viel geredet. Die CSU stellte erst sehr spät jemanden auf, nämlich den Überraschungskandidaten Ozan Iyibas, dem ersten CSU-Kandidaten mit muslimischen Wurzeln in Neufahrn. Dieser kam auf 21,8 Prozent. Auch der parteilose Marc Bosch hat mit seinem Wahlprogramm und Markenzeichen, der Plastiksonnenbrille, für recht viel Furore gesorgt. Er sammelte genügend Unterschriften, um als Bürgermeister kandidieren zu dürfen und erreichte immerhin 5,9 Prozent. Franz Heilmeier, der Grüne Amtsinhaber, musste sich insgesamt fünf Kontrahenten stellen. Umso beachtlicher, dass er es gleich im ersten Wahldurchlauf geschafft hat, sich die Mehrheit zu schnappen (50,7 Prozent).
Weiter westlich, in der Gemeinde Fahrenzhausen, ging es ruhiger zu. Keiner trat gegen den Amtsinhaber an. Franz Stadlbauer (Freie Wählerliste) hat trotz fehlenden Gegenkandidaten 68 Prozent der Stimmen bekommen.
In Haimhausen (Landkreis Dachau) forderten eine Grüne Kandidatin und ein Kandidat von der Bürgerstimme Haimhausen den Bürgermeister heraus, aber vergebens. Peter Felbermeier (CSU) freute sich am Wahlabend über 63,4 Prozent der Stimmen.
Daniel Mielcarek