Am Freitag, 12. Juni, gegen 9.20 Uhr, läutete ein bislang unbekannter Täter an der Wohnungstür einer über 80-jährigen Rentnerin in der St.-Veit-Straße und gab sich als Handwerker aus.
Der unbekannte Mann gab an, dass er im Keller etwas an der Wasserleitung überprüfen müsse und dazu die Hilfe der Rentnerin benötige. Die Rentnerin ging auf Anweisung des Unbekannten ins Bad und betätigte dort die Duschbrause. In der Zwischenzeit ging der falsche Handwerker in den Keller und ihre Wohnungstür blieb offen.
Kurze Zeit später kam ein zweiter unbekannter Mann hinzu und gab sich als Polizeibeamter mittels Visitenkarte zu erkennen. Der falsche Beamte ergriff im weiteren Verlauf den falschen Handwerker und täuschte so die Festnahme des Täters vor. Die Rentnerin misstraute der dargebotenen Geschichte und schob beide Männer aus der Wohnung. Im Anschluss verständigte sie die Polizei. Die sofort eingeleitete Fahndung vor Ort verlief zunächst erfolglos. Nach derzeitigem Ermittlungsstand wurden keine Wertgegenstände entwendet.

Täterbeschreibung:
Falscher Handwerker:
Männlich, ca. 40 Jahre alt, ca. 165 cm groß, dick/dickbäuchig, dickes Gesicht, südeuropäische Erscheinung, dunkle, kurze, fettige und strähnige Haare, kein Bart, keine Brille, sprach Deutsch mit ausländischem Akzent.
Er war zur Tatzeit bekleidet mit einer dunklen glänzenden Jacke, darunter ein dunkelblaues T-Shirt mit beigen Streifen auf der Brust, einer langen Hose und dunkelblauen Handschuhen mit Muster

Falscher Polizeibeamter:
Männlich, ca. 40 Jahre alt, ca. 165 cm groß, geringfügig stämmige Figur, dunkelblonde kurze volle Haare, kein Bart, keine Brille, sprach gebrochen Deutsch mit Akzent. Er war bekleidet mit einer mattgrauen Jacke. Er zeigte der Geschädigten eine helle Visitenkarte ohne Bild als angeblichen Polizeidienstausweis vor.

Zeugenaufruf:
Personen, die sachdienliche Hinweise geben können, werden gebeten, sich mit dem Polizeipräsidium München, Kommissariat 65, Tel. 089/2910-0, oder jeder anderen Polizeidienststelle in Verbindung zu setzen.

Warnhinweis:
Die Kriminalpolizei warnt insbesondere ältere Menschen dringend davor, angebliche Heizungsmonteure, Stromableser oder ähnliche Personen in die Wohnung einzulassen, wenn nicht bekannt ist, dass eine entsprechende Verbraucherablesung für das Wohnanwesen anberaumt ist. Auch bei vermeintlichen Schadensfällen, wie z.B. behaupteten Wasserrohrbrüchen, sollten Sie zuerst bei der Hausverwaltung, dem Hausmeister oder den Stadtwerken Nachfrage halten, ob die Behauptung der Wahrheit entspricht.
Eine gesunde Skepsis ist keine Unhöflichkeit! Ein berechtigter Handwerker wird für Ihre Nachfragen stets Verständnis haben.