„Brot und Salz – Gott erhalt ́s!“ Mit diesem typischen Einzugsgeschenk, in Form eines gebackenen Schlüssels, hat Bürgermeister Leonhard Spitzauer vor kurzem den neuen Anbau der Freiwilligen Feuerwehr Neufarn übergeben. Anfang Juni fand Corona-bedingt unter Ausschluss der Öffentlichkeit die symbolische Schlüsselübergabe für den Neubau der Fahrzeughalle der FFW Neufarn statt. Der Neubau sowie das sanierte und umgebaute Bestandsgebäude wurden im kleinen Kreis von Vaterstettens Bürgermeister Leonhard Spitzauer an den Kommandanten der FFW Neufarn, Andreas Garhammer, übergeben.
Vergleichbar mit einem großen Schaufenster präsentiert sich Passanten die neue Fahrzeughalle, hinter einer Glasfront das Feuerwehrfahrzeug. „Wer hier vorbeikommt, kann den Zweck des Gebäudes auf den ersten Blick erkennen.“, so Bürgermeister Leonhard Spitzauer. „Schon von außen ist das Feuerwehrauto gut zu sehen.“ Die großformatige Eckverglasung der neuen Fahrzeughalle stellt das neue Fahrzeug und somit die ehrenamtliche Feuerwehr „ins Schaufenster“ und durch die Lage des Gebäudes am Ortsrand ergibt sich eine gewisse Fernwirkung.
Hintergrund für den neuen Aus- und Umbau des Gerätehauses sind die immer mehr steigenden Anforderungen und Vorgaben an die Feuerwehr, nicht zuletzt durch die neuen Gewerbegebiete in der Gemeinde Vaterstetten. Somit umfasst der neue Anbau eine Umkleide sowie eine den Vorgaben entsprechende Fahrzeughalle. Das vor drei Jahren beschaffte Löschgruppenfahrzeug war in der alten Fahrzeughalle viel zu eng untergestellt. Die Neufarner Floriansjünger sind somit nicht nur im Punkto Ausbildung auf dem aktuellen und modernen Stand, sondern auch mit einem zukunftsorientierten Gerätehaus und arbeiten bei Übungen und Einsätzen auch überörtlich mit anderen Feuerwehren eng zusammen.
Die gelungene und ansprechbare Architektur des Anbaus stammt von dem Weißenfelder Architekten Alexander Grund, Grund Architekten GbR. Architektonisch wurden die neuen Gebäudeteile (Anbau, Bushaltestelle, Eingangsvordach) mit einer Holzverschalung mit offener Fuge hervorgehoben. Neben dem geradlinigen Design des Gebäudes sind die Räume entsprechend nach DIN-Vorgaben gebaut und ausgestattet worden, um die Neufarner Feuerwehr so auf einen modernen Stand zu bringen. Rund eine Million Euro haben Erweiterung und Umbau gekostet. Mitte März letzten Jahres war der Spatenstich dazu.
Das bestehende Keller- und Erdgeschoss mit ca. 170 m2 wurden für die Feuerwehr saniert und neben der Fahrzeughalle mit 67 m2 und den Räumen fürs Equipment entstanden im Erweiterungsbau neue Umkleiden mit 60 m2, eine Anlage zum Waschen der Stiefel und eine Anlage zum Trocknen der Einsatzkleidung sowie neue Sozialräume. Durch die Sanierung des Gebäudes wurden auch ca. 70 m2 Lagerflächen geschaffen. Die Bushaltestelle in der Schulstraße wurde in das Gebäude integriert. Die über der Feuerwehr liegende Wohnung mit ca. 80 m2 Nutzfläche wurde ebenfalls komplett entkernt und zum Stüberl und Aufenthaltsraum umgebaut. Um das wertvolle Gerät bedienen zu können seien viele Schulungen notwendig und die Feuerwehr braucht Platz für eine entsprechende Ausbildung.
In Neufarn gibt es insgesamt 34 aktive Floriansjünger, darunter eine Jugendgruppe. Bürgermeister Leonhard Spitzauer, selbst Feuerwehrkommandant, will diese ehrenamtliche Arbeit in der Gemeinde Vaterstetten nach Kräften unterstützen. „Mir war es wichtig, nicht nur für die Feuerwehr ein Heim zu schaffen in dem man sich wohlfühlen kann.“, so Kommandant Garhammer. Somit haben durch die Umnutzung des Dachgeschosses auch andere Neufarner Vereine wie z. B. die Maibaumfreunde oder der Kameradschaftsverein ein Vereinsheim für gemütliche Stunden erhalten. Um ein weiteres Highlight zu schaffen, eine ca. 60m2 große Dachterrasse mit Süd-Westausrichtung, die auch einen guten Überblick über Neufarn ermöglicht, wurde die Erweiterung des Gebäudes bewusst als Flachdachbau ausgebildet. Die restliche Dachfläche über der Fahrzeughalle wird zur PV-Nutzung verwendet. Ein großes Einweihungsfest soll dann im kommenden Jahr stattfinden, wenn hoffentlich alle Corona-Beschränkungen wieder aufgehoben wurden.