Seit dem 1. Juli läuft in den bayerischen Kindertageseinrichtungen ein eingeschränkter Regelbetrieb, die Betretungsverbote der Corona-Hochphase wurden aufgehoben. Für Doris Rauscher, SPD-Landtagsabgeordnete aus Ebersberg, ein guter Grund, dem AWO-Kinderhaus in Anzing mit Krippe, Kindergarten und Hort, daher einen Besuch abzustatten. Die AWO betreibt 19 Einrichtungen im Landkreis Ebersberg.
„Mir war es wichtig direkt und unmittelbar zu erfahren, wie die Kitas die vergangenen Wochen erlebt haben, wie sie nun zurechtkommen und wo es zukünftig besser laufen muss, damit Kinder und ihre Familien, aber auch die Kitas und ihre engagierten Beschäftigten besser durch eine mögliche zweite Phase kommen“, sagt Rauscher. Ein gutes und vor allem praktikables Konzept mit Perspektive muss her, und zwar zügig – hier war man sich einig! Auch für die im Moment ständig diskutierte „Schnupfennase“ braucht es eine Lösung – denn nicht jede laufende Nase ist ein Symptom einer Covid19-Erkrankung und stellt die Eltern vor unlösbare Herausforderungen, wenn sie ihr Kind nicht in die Betreuung geben können.
Im Gespräch mit der Geschäftsführerin der AWO im Landkreis Ebersberg, Ulrike Bittner, mit Elisabeth Maurer, Leiterin des Kinderhauses, und Gabriele Pfanzelt, Bereichsleiterin für die Themen Kinder und Jugend im AWO-Kreisverband, wurde deutlich, wie groß die Herausforderungen durch die Corona-Pandemie für die Kitas, die Kinder, aber auch die ganze Familie, waren und sind. „Unterstützung seitens der Staatsregierung kam für die Kitas in der ersten Welle leider oftmals viel zu kurzfristig, mit zu starren Anweisungen und Vorgaben und gerade am Anfang nur mit Blick auf eine mögliche Systemrelevanz der Eltern. Der Blick auf die Kinder, mit ihren Bedürfnissen fehlte“ resümiert Doris Rauscher, selbst gelernte Erzieherin und langjährige pädagogische Leitung von Kindertageseinrichtungen, die vergangenen Wochen und Monate. Aus diesen Erfahrungen müsse nun gelernt werden.