BLSV und FC Bayern Hilfe e.V. zeichnen 20 Vereine für herausragendes Engagement in der Corona-Krise aus – unter ihnen der SV-DJK Taufkirchen, der TSV Schleißheim und der TSV Hohenbrunn-Riemerling.
Ende Mai hat der FC Bayern in der Corona-Krise ein großes Zeichen der Solidarität für den Breitensport gesetzt. Viele Anhänger haben auf eine Rückerstattung von Tickets für Spiele ohne Zuschauer in der Allianz Arena verzichtet und den Betrag dem FC Bayern Hilfe e.V. als Spende zur Verfügung gestellt. Ein Teil dieser Summe kam nun 20 ausgewählten Vereinen des Bayerischen Landes-Sportverbandes (BLSV) im Rahmen der Kampagne „Sportliche Helden in der Krise“ zugute.
Die Resonanz auf die Aktion war herausragend: Nahezu 200 Vereine haben sich mit kreativen Projekten und Konzepten beworben, um sich das Preisgeld von jeweils 3.500 Euro zu sichern. Aufgrund der Vielzahl an Bewerbungen wurden die Siegervereine in die vier Kategorien #zamhalten (für soziales Engagement), #zamfitbleim (für digitale Sportangebote), #zamsammeln (für Spendenaktionen) und #zamhelfen (für weitere kreative Ideen) mit jeweils fünf Siegervereinen unterteilt. Darauf wurden die 20 Siegervereine im Rahmen einer virtuellen Preisverleihung ausgezeichnet, die von einer gemeinsamen Jury von BLSV und FC Bayern Hilfe e.V. ermittelt wurden. Besonders stark: Unter den 7 Siegervereinen aus Oberbayern sind 3 aus dem Landkreis München.
In der gleichen Kategorie ausgezeichnet wurde die Handballabteilung des TSV Schleißheim für ihr aufwendiges, digitales Hygiene- und Trainingskonzept mit einer Online-App. Die Idee stammt von Michael Mikulandra und ermöglicht für die Übungsleiter des TSV nach jedem Training die digitale Erfassung der Teilnehmer und damit die Nachverfolgung von Kontakten. Die Schleißheimer Handballteams konnten so schon früh den Trainingsbetrieb wieder aufnehmen. Darüber hinaus haben sie eine Vorbildfunktion für andere Vereine, denn das Konzept kann online über die Homepage heruntergeladen und übernommen werden.
„Wir freuen uns über die Auszeichnung des BLSV und natürlich die Siegerprämie von 3.500 Euro. Viel wichtiger war uns aber, den Trainingsbetrieb auch unter Corona-Beschränkungen und Beachtung strenger Regeln so früh wie möglich wieder anlaufen zu lassen. Die beeindruckende Teilnahmequote und die Freude wieder gemeinsam Handball spielen zu können, war in allen Mannschaften, von Minis bis zu den Erwachsenen, erkennbar“, so Lars Petzold, Abteilungsleiter der Handballabteilung des TSV Schleißheim.
Der SV-DJK Taufkirchen wurde mit seinem Sofortmaßnahmenkatalog in der Kategorie #zamfitbleiben ausgezeichnet: Nach der Sperrung der Sportanlage am 12.03.2020 erstellten die Verantwortlichen für ihre 2.700 Mitglieder ab Tag eins ein Lock-down-Kursplan. Angeboten werden u.a. 28 Onlinekursen pro Woche (mit bis zu 100 Teilnehmer pro Kurs), kostenfreies Ausleihen von Kleingeräten für Mitglieder, Trainingsvideos mit Anleitung und Bastelideen für Kinder Die Fußball-Abteilung des Vereines half mit Einkäufen bei der Nachbarschaftshilfe für die Risikogruppe und für eine Frauenklinik wurden Mundschutzmasken genäht.
„Wir als Vereins sind sehr stolz auf unser gesamtes Team und auf unsere Mitglieder. Gemeinsam stark – auch in der Krise,“ so SV-DJK Taufkirchen Präsident Michael Schaub.
Die Zwangspause ohne Fußball nutzten die Spieler der Herrenmannschaft des TSV Hohenbrunn-Riemerling auf besondere Weise. Sie verabredeten sich zu einer Lebensmittel-Spendenaktion für die Münchner Tafel e.V., die derzeit als einzige im Umkreis arme und bedürftige Menschen versorgt. Anton Wunder knüpfte den ersten Kontakt zu der Organisation, bei der Vorbereitung halfen ihm Christoph Schulz, Tim Kussmaul und die Trainer der 1. Mannschaft, Sebastian Heidrich und Felix Kratzer. Und das Ergebnis konnte sich sehen lassen. Ein großer Transporter übervoll mit Lebensmitteln aller Art wurde am Karsamstag zur Münchner Tafel auf den Weg geschickt. Eine Barspende von 200 Euro überreichten die Fußballer auch noch an den „Tisch Südost“, den die Caritas für den Landkreis München betreibt, der aber wegen der Corona-Krise gerade Zwangspause hat.