Veröffentlicht am 06.11.2020 08:41

Demenz: ehrenamtlich zur Seite stehen

In München setzen sich zahlreiche ehrenamtliche Demenzbegleiter ein und es werden dauernd Neue gesucht. (Foto: privat)
In München setzen sich zahlreiche ehrenamtliche Demenzbegleiter ein und es werden dauernd Neue gesucht. (Foto: privat)
In München setzen sich zahlreiche ehrenamtliche Demenzbegleiter ein und es werden dauernd Neue gesucht. (Foto: privat)
In München setzen sich zahlreiche ehrenamtliche Demenzbegleiter ein und es werden dauernd Neue gesucht. (Foto: privat)
In München setzen sich zahlreiche ehrenamtliche Demenzbegleiter ein und es werden dauernd Neue gesucht. (Foto: privat)

Das Freiwilligen-Zentrum München macht, gerade in Zeiten wie diesen, erneut die wunderbare Erfahrung, dass sich ausgesprochen viele Menschen bereit erklären, zu helfen.
Es gehört zu den Aufgaben des Freiwilligen-Zentrums, Menschen zu beraten und zu vermitteln, die sich freiwillig engagieren möchten. Dabei ist es egal, ob die Personen mit Kindern, Senioren, Geflüchteten, Familien oder im Bereich Umweltschutz tätig werden wollen. Es werden im Rahmen eines Beratungsgespräches die Interessen der Freiwilligen, die Zeitkapazität sowie die Erwartungen an die Tätigkeit und die Einsatzstelle durch das Freiwilligen-Zentrum erfasst. Dabei wird großer Wert auf eine wohnortnahe Vermittlung gelegt, damit sich die ehrenamtliche Tätigkeit möglichst gut in den Alltag integrieren lässt.
Zudem bietet das Zentrum Fortbildungen an, organisiert Veranstaltungen zum Thema Ehrenamt und verschiedene Projekte mit Kooperationspartnern. Dazu gehören die Demenzbegleiter bei der Fach- und Beratungsstelle für ältere Menschen und Angehörige.

Es ist ein Mittwoch Nachmittag Anfang des Jahres und ein fröhliches wie „Wie geht´s, wie steht´s – schon lange nicht gesehen! Was ist denn in der Zwischenzeit geschehen?“, gesungen von den Gästen und Helfern tönt durch den Gruppenraum der Caritas München-Nord, in welchem sich jede Woche eine Betreuungsgruppe für demenzkranke Menschen trifft. Anschließend darf jeder berichten, was er in der letzten Woche so erlebt hat. Es herrscht fröhliche Stimmung und alle freuen sich, dass sie sich nach einer Woche wieder sehen – auch ein guter Kaffee und ein schönes Stück Kuchen locken so machen hierher. Auf den ersten Blick eine ganz normale Seniorengruppe: Ein Teil der hier im Kreis sitzenden Personen sind die demenzkranken Gäste, jeder von ihnen hat einen ehrenamtlichen Demenzbegleiter zur Seite.
Szenenwechsel: Ein rüstiger Herr und eine genauso rüstig scheinende Dame schlendern seit einiger Zeit – und ebenfalls mittwochs – bei schönem Wetter durch den Münchner Norden. Beide kennen sich mittlerweile schon einige Jahre. Vor dem Lock-Down durch Corona trafen sie sich jeden Mittwoch in der Betreuungsgruppe – sie als Gast und er als ehrenamtlicher Demenzbegleiter - nun gehen sie einmal wöchentlich spazieren, spielen Halma oder plaudern. Beide vermissen die Gruppe zwar sehr, doch versuchten die Mitarbeiterinnen und Ehrenamtlichen der Caritas diese Treffen in veränderter Weise außerhalb der Gruppen nach Wochen wieder möglich zu machen. „Wir haben Respekt vor der Ansteckungsgefahr, die in so großen Gruppen doch erhöht ist“, so eine Mitarbeiterin der Caritas, „auch hier lassen wir unsere Helfer nicht alleine – sie werden über alle wichtigen Hygienemaßnahmen informiert und erhalten das benötigte Schutzmaterial für ihre Einsätze von uns.“
Ziel des Angebots ist es unsere pflegenden Angehörigen zu entlasten und den an Demenz erkrankten Personen einen unbeschwerten Nachmittag in entspannter Atmosphäre erleben zu lassen. "Wir freuen uns jederzeit über Anrufe und Zuschriften von Personen, die Freude an der Begleitung von demenzkranken Menschen haben", äußert sich die Fachstelle für pflegende Angehörige der Caritas München Nord. "Wir bieten regelmäßige Helferkreis-Treffen und Fortbildungen zu Beschäftigungsmöglichkeiten mit an Demenz erkrankten Menschen, Erste-Hilfe und Nähe und Distanz an. Unsere Demenzbegleiter sind zudem bei ihren Einsätzen unfall- und haftpflichtversichert, auch eine Aufwandsentschädigung erhalten sie. Wichtig sind uns die gemeinsame Ausflüge und Weihnachtsfeiern – denn wer das ganz Jahr über so eine verantwortungsvolle Aufgabe übernimmt, der soll selbst auch nicht zu kurz kommen!"
Interessenten können sich gerne melden unter Telefon 089 /31 60 63 10 oder fachundberatungsstelle@caritasmuenchen.de Cornelia Rieger, Sozialpädagogin in der Fachstelle für pflegende Angehörige der Caritas München Nord.

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