Trotz eines phasenweise deutlichen spielerischen Übergewichts und einer Serie von 9:1 Eckbällen unterlag der TSV 1860 München am achten Spieltag der Dritten Liga den Gästen vom Meidericher SV mit 0:2 (0:0). Ohne den am Pfeifferschen Drüsenfieber erkrankten Ex-Löwen Moritz Stoppelkamp fehlt den Zebras etwas das kreative Element in ihrem Spiel. Das glichen die Gäste mit hoher Einsatz- und vor allem Leidensbereitschaft aus.
Symptomatisch dafür Duisburgs Führungstreffer nach torloser erster Halbzeit: Ihr erster und einziger Eckball im Spiel segelte von Scepanik getreten in den Strafraum, Max Jansen verlängerte, im umkämpften Zentrum behinderten sich Löwen-Mittelfeldspieler Dennis Dressel und Schlussmann Marco Hiller gegenseitig – Innenverteidiger Quirin Moll versuchte den Ball aus der Gefahrenzone zu schlagen, traf dabei aber sein Duisburger Pendant Tobias Fleckstein mitten im Gesicht, von dessen Nase der Ball zum 0:1 über die Torlinie prallte (62. Min.). Trainer Torsten Lieberknecht beschrieb die Szene zutreffend: "Wir haben mit Masse das erste Tor erzielt."
Nach dem Rückstand verpassten die Weiß-Blauen eine mögliche direkte Antwort: Erik Tallig bediente Martin Pusic, doch der Linksfuß scheiterte im Strafraum mit einem Flachschuss am linken Pfosten (63. Min.). Der Neuzugang des TSV 1860 München hätte an diesem Tag nachdrücklich auf sich aufmerksam machen können. Doch dem österreichischen Stürmer fehlte das Glück im Abschluss. Der frühere Torschützenkönig der dänischen Ersten Liga vermochte beste Gelegenheiten nicht zu verwerten. Wirkungslos blieb diesmal auch Sturmpartner Sascha Mölders, der gegen die dichte Defensivreihe seines Ex-Klubs einen schweren Stand hatte. Kurz vor dem Halbzeitpfiff versagte der Unparteiische Max Burda aus Berlin dem TSV 1860 München einen möglichen Strafstoß. Nach einer Flanke von Marius Willsch wurde der zum Kopfball hoch steigende Pusic von Außenverteidiger Maximilian Sauer mit beiden Händen von hinten in den Rücken gestoßen (41. Min.).
Seine Mannschaft habe eine gute erste Halbzeit gespielt, das Spiel unter Kontrolle gehabt, sich gute Chancen erarbeitet, aber eben keine Tore erzielt, begründete Löwen-Trainer Michael Köllner die Niederlage. Im zweiten Durchgang mühten sich die Hausherren, scheiterten aber immer wieder an den kompakt und intensiv verteidigenden Gästen. Als der TSV 1860 München in der Nachspielzeit seine Defensive längst aufgelöst hatte, trafen die Gäste nach einem Konterangriff. Scepanik markierte den 0:2-Endstand (90. Min. + 1). Köllner beschrieb in der Pressekonferenz nach dem Spiel die Niederlage für den TSV 1860 München als "sehr enttäuschend für uns, weil wir uns mehr erwartet hatten. Das ist aber Fußball. Es geht immer weiter. Wir müssen uns schütteln und dann Halle in Angriff nehmen." Gegen den Halleschen FC sind die Münchner Löwen am Samstag, den 7. November ab 14 Uhr im Grünwalder Stadion gefordert.