Der Fischbrunnen auf dem Marienplatz ist einer von insgesamt 19 städtischen Brunnen, die ununterbrochen das ganze Jahr, 24 Stunden am Tag, in Betrieb sind. Nach fast zehn Jahren Dauerbetrieb seit der letzten Sanierung ist die Brunnenbeschichtung nicht mehr intakt. Das kann im Winter zu Frostsprengungen und Schäden an der Natursteinsubstanz führen. Außerdem sind die Bronzefiguren durch Kalkablagerungen beeinträchtigt und müssen ebenso renoviert werden. Die Arbeiten dauern voraussichtlich bis zum 23. April.
Der Fischbrunnen steht auf einem der ältesten Brunnenstandorte Münchens – bereits 1318 ist dort ein Ziehbrunnen nachweisbar. Die 1866 nach einem Entwurf des Bildhauers Konrad Knoll in Betrieb genommene Anlage wurde bei einem Bombenangriff im Januar 1944 weitgehend zerstört. Von den ursprünglichen Figuren blieben nur die drei Metzgergesellen; drei weitere erhaltene Musikantenfiguren des Knoll-Brunnens befinden sich heute im Bogen des Karlstors. Der heutige Brunnen beruht auf einem Entwurf von Professor Josef Henselmann und wurde 1954 in Betrieb genommen. Die Anlage besteht aus einem Muschelkalk-Becken, dessen Mittelsäule von einem bronzenen Fisch gekrönt wird. Dieser Fisch erinnert an die Zeit, als der Marienplatz noch der zentrale Marktplatz war. Die Fischhändler hängten damals ihre noch lebende Ware in Körben in das frische Brunnenwasser. Später wurden in dem Brunnen Metzgerlehrlinge „freigesprochen“: Sie sprangen als Lehrlinge in das Becken und kamen als Gesellen wieder heraus.