Sobald die Temperaturen in der Vorfrühlingszeit steigen und sich die ersten Frühlingsvorboten zeigen, zieht es viele Menschen hinaus in die Natur. „Eine tolle Zeit für Naturerlebnisse!“, findet auch Frank Burkhardt, Leiter der Unteren Naturschutzbehörde (UNB) am Landratsamt. „Viele wollen bei Spaziergängen, Wanderungen oder auch schon ersten Fahrradtouren die wärmenden Sonnenstrahlen genießen. Zur gleichen Zeit beginnt im Frühjahr die Brutsaison der Vögel und die Setzzeit vieler Wildtiere“, erläutert Burkhardt und bittet die Bürgerinnen und Bürger Rücksicht zu nehmen. „Seien Sie aufmerksam und respektieren Sie die Belange anderer und die von Tieren und Pflanzen. Bleiben Sie auf den Wegen. Führen Sie Ihren Hund bitte an der Leine. Entnehmen Sie keine Pflanzen aus der Natur und lassen Sie keine Abfälle zurück“, fasst er die wichtigsten Verhaltensregeln zusammen.
Es ist aus Sicht des Landratsamtes nur allzu verständlich, dass es Bürgerinnen und Bürger aktuell verstärkt auf der Suche nach Erholung und Naturnähe oder sportlichen Aktivitäten in die freie Natur vor der Haustür und ins nähere Umfeld zieht. Wenn dies allerdings abseits von Wegen oder mit freilaufenden Hunden geschieht, kann dies jedoch gerade in sensiblen Naturräumen und während der begonnenen Hauptbrut- und Setzzeiten zu schwerwiegenden Folgen für die heimische Tierwelt bis hin zu einer Aufgabe von Gelegen oder dem Verlassen noch unselbständiger Jungtiere führen.
Leider verhalten sich aber nicht alle Erholungssuchende rücksichtsvoll. Dann kann es zu Konflikten zwischen Naturschutz, Freizeit und Erholung kommen. „Hier kommen die ehrenamtlichen Naturschutzwächter ins Spiel. Das sind Bürgerinnen und Bürger, die sich in ihrer Freizeit für den Naturschutz engagieren und direkt vor Ort die Naturschutzbehörden unterstützen“, erklärt Burkhardt. Sie treten in Kontakt mit den Naherholungssuchenden, informieren, beraten, klären auf und vermitteln allgemeine Kenntnisse über die Zusammenhänge in der Natur. Aktuell sucht der Landkreis Ebersberg Verstärkung für die Naturschutzwacht. Wer Interesse an diesem wichtigen Ehrenamt hat und gerne draußen in der Natur unterwegs ist, erhält weitere Informationen bei der UNB per E-Mail mit der Adresse naturschutz@lra-ebe.de
Die Aufklärung der Angehörigen der Naturschutzwacht über wichtige Habitate und Rückzugsräume der freilebenden Tierwelt trage mit dazu bei, Konflikte und Störungen zu vermeiden, und sensibilisiere Erholungssuchende für den Schutz und das Umgehen empfindlicher Bereiche. „Sollte dies allerdings trotz freundlicher Ansprache und dem nötigen Fingerspitzengefühl und Maß an Diplomatie nicht gelingen, müssten die Naturschutzwächter einschreiten und Zuwiderhandlungen gegen Schutzvorschriften wie sie beispielsweise in den besonders geschützten Kernzonen dem Amt melden.
Auch außerhalb der Naturschutzgebiete, Landschaftsschutzgebiete, Naturdenkmäler, geschützten Landschaftsbestandteilen sowie amtlich kartierten Biotopen werde von Seiten der Naturschutzwacht aktive Naturschutzarbeit durch Beobachtung und Dokumentation der Flora und Fauna des Landkreises, durch Feststellen von positiven oder auch schädlichen Veränderungen von Natur und Landschaft, durch Artenhilfsmaßnahmen und durch das Mitwirken beim Abschluss von Bewirtschaftungsvereinbarungen mit Landwirten geleistet.