Lurche unterwegs


Von red
Eine beliebte Wanderstrecke für Amphibien ist die Zufahrt zum Poschinger Weiher, der offiziell Unterföhringer See heißt. Hier heißt es: Obacht geben! (Foto: bas)
Eine beliebte Wanderstrecke für Amphibien ist die Zufahrt zum Poschinger Weiher, der offiziell Unterföhringer See heißt. Hier heißt es: Obacht geben! (Foto: bas)
Eine beliebte Wanderstrecke für Amphibien ist die Zufahrt zum Poschinger Weiher, der offiziell Unterföhringer See heißt. Hier heißt es: Obacht geben! (Foto: bas)
Eine beliebte Wanderstrecke für Amphibien ist die Zufahrt zum Poschinger Weiher, der offiziell Unterföhringer See heißt. Hier heißt es: Obacht geben! (Foto: bas)
Eine beliebte Wanderstrecke für Amphibien ist die Zufahrt zum Poschinger Weiher, der offiziell Unterföhringer See heißt. Hier heißt es: Obacht geben! (Foto: bas)

Wer auch außerhalb der Badesaison gerne am Poschinger Weiher unterwegs ist, kennt es sicher: das grün umrandete Schild „Achtung, Frösche!” Die Zufahrt zum Gewässer, das offiziell Unterföhringer See heißt, ist eine von 17 bekannten Wanderwegen der Amphibien im Landkreis München. Seit kurzem sind die Lurche wieder unterwegs.
Ein erneut schneearmer Winter ist zu Ende gegangen, der Frühling hält Einzug. Wenn der Bodenfrost abklingt und die Temperaturen tagsüber wie nachts ansteigen, beginnt alljährlich wieder ein besonderes Naturschauspiel: Gras- und Springfrösche, Molche und vor allem Erdkröten begeben sich auf Wanderschaft zu ihren Laichgewässern, um ihre Eier abzulegen. Nicht selten müssen die kleinen Tiere dabei mehrere hundert Meter zurücklegen und auch Straßen überqueren.

Amphibien sind stark gefährdet

Seit Jahren geht nicht nur in Deutschland die Zahl der Amphibien stark zurück: Lurche gehören weltweit zu den am stärksten gefährdeten Artengruppen. Die Gründe dafür sind vielfältig – von großer Bedeutung ist jedoch die Zerschneidung ihrer Lebensräume und Wanderstrecken durch Straßen und Siedlungen. Jahr für Jahr sterben tausende Amphibien während ihrer Laichplatzwanderung den Unfalltod. Untersuchungen haben gezeigt, dass 60 Fahrzeuge pro Stunde genügen, um rund 90 Prozent der wandernden Erdkröten zu überfahren. Die Tiere werden dabei nicht nur durchs Überfahren, sondern bereits durch den Luftdruck vorbeifahrender Fahrzeuge getötet.

Da Amphibien eine wichtige Rolle im Naturhaushalt spielen, benötigen sie während ihrer Wanderzeit besondere Aufmerksamkeit, Rücksichtnahme und Hilfe. Die Untere Naturschutzbehörde im Landratsamt München bittet daher alle Verkehrsteilnehmer bis etwa Anfang Mai um besondere Vorsicht zum Schutz der Lurche. Im Landkreis München werden in den kommenden Wochen einzelne Strecken mit besonders starker abendlicher Laichwanderung über die Nachtstunden vollständig gesperrt, andere sind nur eingeschränkt befahrbar. Die Hinweisschilder zur Amphibienwanderung zeigen besonders frequentierte Stellen auf. Vor allem in der Zeit zwischen 19 Uhr abends und 7 Uhr morgens heißt es in diesen Gebieten: Runter vom Gas! Gegen Ende der Paarungssaison werden die Zäune und Beschilderungen wieder abgebaut.

Freiwillige Helfer stets willkommen

Rücksicht sollte man natürlich nicht nur auf die Kröten und Frösche nehmen, sondern auch auf die vielen Helfer, die früh morgens oder spät abends die Krötenleitzäune errichten und die Amphibien auf ihrem Weg zu den Laichplätzen begleiten. Ohne den engagierten Einsatz von Freiwilligen könnten die Wanderstrecken nicht ausreichend gesichert werden. Bürgerinnen und Bürger, die bei der Amphibienwanderung mithelfen möchten, sind stes willkommen. Der Bund Naturschutz – Kreisgruppe München (Telefon 5156760, E-Mail info@bn-muenchen.de) oder das Landratsamt München (Telefon 62212367, E-Mail naturschutz@lra-m.bayern.de) erteilen Auskunft zu Kontaktpersonen für den jeweiligen Wunschstreckenabschnitt.

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