Veröffentlicht am 30.03.2023 13:49

„Es wird besser abgestimmt werden”


Von Johannes Beetz
Beim Sportgespräch der SPD im Münchner Norden würdigte MdL Diana Stachowitz (Mitte) mit Sportamtsleiter Jürgen Sonneck, den Stadträtinnen Julia Schönfeld-Knor (2. von links) und Kathrin Abele (rechts) sowie Sportbürgermeisterin Verena Dietl die Arbeit der lokalen Sportvereine. (Foto: job)
Beim Sportgespräch der SPD im Münchner Norden würdigte MdL Diana Stachowitz (Mitte) mit Sportamtsleiter Jürgen Sonneck, den Stadträtinnen Julia Schönfeld-Knor (2. von links) und Kathrin Abele (rechts) sowie Sportbürgermeisterin Verena Dietl die Arbeit der lokalen Sportvereine. (Foto: job)
Beim Sportgespräch der SPD im Münchner Norden würdigte MdL Diana Stachowitz (Mitte) mit Sportamtsleiter Jürgen Sonneck, den Stadträtinnen Julia Schönfeld-Knor (2. von links) und Kathrin Abele (rechts) sowie Sportbürgermeisterin Verena Dietl die Arbeit der lokalen Sportvereine. (Foto: job)
Beim Sportgespräch der SPD im Münchner Norden würdigte MdL Diana Stachowitz (Mitte) mit Sportamtsleiter Jürgen Sonneck, den Stadträtinnen Julia Schönfeld-Knor (2. von links) und Kathrin Abele (rechts) sowie Sportbürgermeisterin Verena Dietl die Arbeit der lokalen Sportvereine. (Foto: job)
Beim Sportgespräch der SPD im Münchner Norden würdigte MdL Diana Stachowitz (Mitte) mit Sportamtsleiter Jürgen Sonneck, den Stadträtinnen Julia Schönfeld-Knor (2. von links) und Kathrin Abele (rechts) sowie Sportbürgermeisterin Verena Dietl die Arbeit der lokalen Sportvereine. (Foto: job)

Mehr als 700 Sportvereine gibt es in München. „Wir haben eine aktive Sportszene”, freute sich Münchens Sportbürgermeisterin Verena Dietl beim Sportgespräch der SPD im Münchner Norden. Daran hat die Corona-Pandemie nicht viel geändert: „Jeder Verein hat versucht, ein Alternativprogramm, z.B. Onlinetraining etc. anzubieten”, erinnerte MdL Diana Stachowitz, „vielen Dank dafür!”
Inzwischen freuen sich viele Vereine wieder über deutlichen Zulauf, den sie indes nicht immer bedienen können. Es fehlt oft an Platz und an Hallenbelegungszeiten. Vor diesem Dilemma stehen viele Vereine, von denen mehrere Dutzend zum alljährlichen Sportgespräch gekommen waren, darunter TSV Milbertshofen, FC Olympia Moosach, PSV München, SpVgg Feldmoching, SV Allach 1949 und SC Amicitia München.

„Es gibt zu wenig Hallenzeiten - jeder will die Hallen zur gleichen Zeit belegen”, fasste Stachowitz zusammen. Diese Situation werde sich bei den Schulturnhallen 2026 noch verschärfen, wenn in Grundschulen ein Anspruch auf Ganztagsbetreuung zum Tragen kommt. Die Schulen haben bei der Belegung bis in den späten Nachmittag Vorrang, erst danach können die Vereine die Hallen nutzen. „Wir haben Handlungsbedarf”, so Stachowitz.

70 Millionen Euro gibt die Stadt München für Sport aus, berichtete Sportbürgermeisterin Verena Dietl. Vieles an Sportinfrastruktur stemme die Stadt alleine. „Wir fördern bewusst Breiten- und Vereinssport”, unterstrich Dietl. Das sei kein Gegensatz zum Leistungssport. „Das Miteinander ist wichtig”, so Dietl. Den Sportvereinen und ihren Mitgliedern solle es gut gehen.
Dazu trage das Schulbauprogramm der LHM bei: Das komme auch den Vereinen zugute, denn „wenn's geht, bauen wir dabei immer eine Halle mehr”. Für eine Großstadt sei das immer noch nicht ausreichend, räumte Dietl ein. Daher werde man das Belegungssystem für die Hallen optimieren. Das bestätigte Sportamtsleiter Jürgen Sonneck: Im Zuge des Schulbaus entstehen enorme Kapazitäten gerade im Norden, kündigte er an. Im Dialog mit den Vereinen werde zudem das „Hallenkonzept 2.0” erarbeitet: „Bei Belegungszeiten wird es Veränderungen geben”, versprach Sonneck, „das wird besser abgestimmt!”

„Wir würden gerne wachsen”

Ob Schwimmverein, Fußballer oder Basketballverein: Man könnte mehr Kurse, mehr Sportstunden und mehr Training anbieten, wenn man die dazu nötigen Hallen oder Plätze nutzen könnte. Darauf machten viele Sportvereine aufmerksam. „Wir würden gerne weiterwachsen, aber es fehlen Hallenzeiten für unsere Spieler”, schilderte Miriam Storch, sportliche Leiterin beim BC Hellenen München, die Situation ihres Vereins, dessen Basketballer in der Regionalliga spielen. „Wir kümmern uns um Breitensport, aber es stehen 150 Kinder auf unserer Warteliste, die wir nicht annehmen können”, sagte Storch.
Bis zu 3.000 Sportstunden mehr könnte die FT Gern anbieten, wenn sie einen - auch abends bespielbaren - Kunstrasenplatz mit Flutlicht hätte, berichtete FT-Jugendleiter Klaus Weber. Gerne würde er eine Mädchenmannschaft aufbauen. Derzeit ginge das nur, wenn eine Jungsmannschaft dafür abgemeldet würde. Aber dann bräche der ganze Unterbau ein, fürchtet Weber. Der Verein wünscht sich vor allem politische Unterstützung für einen Kunstrasenplatz, der als Neubau gilt. „Beim Kunstrasen kann ich keine große Hoffnung machen”, meinte dazu Jürgen Sonneck, „aber Flutlicht für den Platz sollte gehen.”

30 Mannschaften, zwei Umkleiden

Auf die fehlenden Umkleidekabinen an der Sportanlage Saarlouiser Straße verwies Walter Forster, Erster Vorstand des FC Olympia Moosach. Für 30 Teams gebe es dort nur zwei Umkleidekabinen. Er forderte die Stadt auf, „endlich in die Gänge zu kommen”. Zumindest Duschcontainer müsse man aufstellen, forderte er. „Wir haben über 30 Bezirkssportanlagen in München”, schränkte Sonneck ein, „können aber nur vier im Jahr sanieren.” „Wir haken nach”, sagte Stadträtin Kathrin Abele den Vereinen zu. Sie will sich für Übergangslösungen stark machen.

Auch hohe Energiekosten belasten die Vereine. „Das ist ein Riesenproblem”, meinte Diana Stachowitz und erinnerte an das Karlsfelder Hallenbad, das wegen zu hoher Betriebskosten geschlossen bleibt. „Die Kommunen müssen unterstützt werden”, forderte sie. Sport müsse eine Pflichtaufgabe der Kommunen werden, nicht freiwillige Leistung bleiben. „Dafür muss der Freistaat mehr Geld geben. Wir müssen uns für die Zukunft anders aufstellen!” Wie dringend notwendig das sei, zeige ein Blick aufs Schwimmen: Durch Corona habe man zwei Jahrgänge Schüler, die nicht schwimmen können. 30 Prozent der bayerischen Schüler seien inzwischen Nichtschwimmer.

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