Eine Herde von 18 Galloway Rindern ist neu ins Brucker Moos umgezogen. Weil sie dort im Rahmen des neuen Arten- und Biotopschutzprogramms des Landkreises eine sehr wichtige Aufgabe zu erfüllen hat, kam zum offiziellen Start des Beweidungsprojekts mit der Regierungsvizepräsidentin Sabine Kahle-Sander und Landrat Robert Niedergesäß hoher Besuch ins Moorgebiet. Josef Rüegg vom Landschaftspflegeverband, Frank Burkhardt und Josef Erl von der Unteren Naturschutzbehörde am Landratsamt erklärten, was von den Galloways nun erwartet wird: Die robusten Rinder bleiben das ganze Jahr über auf der Fläche und beweiden sie. Läuft alles nach Plan, führt das zu einer Erhöhung des Strukturreichtums dort, wird die floristische Artenvielfalt erweitert, werden mehr unterschiedliche Vegetationstypen begünstigt und erhöht sich die Biodiversität.
1992 ist das Brucker Moos in das Arten- und Biotopschutzprogramm aufgenommen worden. Ziele des Programms sind u.a. das Wiedervernässen des Moorkörpers, der Erhalt und die Förderung der Artenvielfalt insbesondere der Schutz von Wiesenbrütern. Insgesamt konnten durch Kauf und Tausch, der Bereitstellung von Ausgleichsflächen/Ökokonten und extensive Bewirtschaftung ca. 190 Hektar im Kerngebiet für den Moorschutz aktiviert werden.
Jetzt weiden auf 22 Hektar 18 Galloway-Rinder. Nach und nach soll das Projekt in den nächsten zwei Jahren auf 55 Hektar ausgeweitet werden – immer in Kooperation mit örtlichen Landwirten, die die Beweidung nach den naturschutzfachlichen Vorgaben fachgerecht umsetzen. Das Beweidungsprojekt wird mit 95.000 Euro aus dem Naturschutzfond der Staatsregierung gefördert. Damit konnte u.a. der Zaun für die Galloway-Herde finanziert werden.
Landrat Robert Niedergesäß: „Die strukturelle Verbesserung von Mooren ist aktueller denn je. Ihre große Bedeutung für den Klimaschutz macht schnelles Handeln notwendig. Das Brucker Moos ist ein Juwel, für dessen Schutz der Landkreis schon seit Jahrzehnten eintritt gemeinsam mit Landwirten und Grundstückseigentümern. Das neue Beweidungsprojekt ist ein sehr gutes Beispiel für die gelungene Kooperation von Landwirtschaft und Naturschutz.“