Der Bauhof ist ein Langzeitprojekt der Gemeinde Unterföhring, doch das Warten hat sich gelohnt. Ende Juni wurde der markant in Holz und „Verkehrspurpur“ gekleidete Neubau an der Birkenhofstraße gesegnet. „Ein Prachtbau“, wie es Bürgermeister Andreas Kemmelmeyer in seinem Grußwort formulierte, der nun auf 14.000 Quadratmetern sämtliche Nutzungen der gemeindlichen Bauhofmitarbeiter möglich macht.
Der bisherige Bauhof an der Münchner Straße war im Jahr 1973 für eine gerade einmal siebenköpfige Mannschaft ausgelegt worden. Inzwischen zählt das Bauhof-Team allerdings 28 Mitarbeiter. Lange Zeit schon bestand deshalb der Wunsch, ein neues Haus zu errichten, doch erst 2015 beschloss der Unterföhringer Gemeinderat den Bau eines neuen Bauhofs. Die Mitarbeiter des Bauhofs mussten sich aber noch einige Jahre länger ihre Materialien und Gerätschaften an fünf verschiedenen Außenstellen im Ort zusammensuchen, die im Lauf der Zeit zum Hauptgebäude an der Münchner Straße hinzugekommen waren. Diese Hin- und Herfahrerei fällt nun weg – alles ist jetzt an einem Ort gebündelt. Der auf 30 Mitarbeiter ausgelegte Neubau wird dem gesteigerten Raumbedarf der Mannschaft gerecht und soll ihre Arbeit auch logistisch erheblich erleichtern.
Neben großzügigen Lagerflächen und Fahrzeughallen beinhaltet der neue Bauhof auch Werkstätten für Schreiner, Elektriker, Gärtner, Maler und Kfz-Mechatroniker. In seinem Personalgebäude befinden sich neben Büro-, Sozial- und Duschräumen auch zwei jeweils 80 Quadratmeter große Mitarbeiterwohnungen. Der rechteckige Innenhof bietet den Beschäftigten außerdem ausreichend Raum, um auch mit großen Fahrzeugen zu rangieren. Das Ganze hat sich die Gemeinde Unterföhring 23,9 Millionen Euro kosten lassen.
Rathauschef Andreas Kemmelmeyer bedankte sich in seiner Rede explizit bei den Beschäftigten des Bauhofs. Für die „Geduld, mit der ihr das jahrelange Warten auf eure neue berufliche Heimat ertragen habt“, und für den ganz konkreten Beitrag des ganzen Teams zur Planung und Funktionalität des Gebäudes: Die Mitarbeiter hätten „das neue Haus so entworfen, wie sie es nutzen wollen“. Die Beschäftigten des Bauhofs seien nun aber „als Nutzer alle glücklich“, auch weil sowohl der Gemeinderat als auch das Bauamt den Wünschen der Kollegen gegenüber so aufgeschlossen gewesen seien, dankte Bauhofleiter Hans-Jürgen Wohlfeil in seiner Rede. Das gelte unter anderem auch für die vorherrschende Farbe – der sogenannte Verkehrspurpur. Sie möge zunächst ungewöhnlich erscheinen, räumte Bürgermeister Kemmelmeyer ein: „Aber wir sind eine mutige Gemeinde, deshalb passt auch die mutige Farbe. Das ist in sich stimmig – und daher gut so, wie es jetzt ausschaut.“
Pfarrer Julian Hensold für die evangelische und Pfarrer Markus Brunner für die katholische Gemeinde baten für das Haus und alle Menschen, die dort ein- und ausgehen werden, um den göttlichen Segen. Sie segneten in einem Rundgang die vielen Räume und Hallen. Auch das Gemeindewappen, das der Bürgermeister nach guter Unterföhringer Sitte dem neuen Hausherren Hans-Jürgen Wohlfeil und seinem Stellvertreter Manuel Artmeier überreichte, wurde von den Geistlichen gesegnet. Noch im Juli soll die Mannschaft in ihren neuen Bauhof umziehen.