Bei Restaurationsarbeiten im griechischen Königs-Sommerpalast Tatoi nördlich von Athen wurden gestern überraschend die Insignien von König Otto von Griechenland entdeckt. Gefunden haben sie Mitarbeiter des griechischen Kulturministeriums und zwar in gutem Zustand und „sehr gut verpackt“, wie sie sagten.
Über den überraschenden Fund der Insignien von „unserem König Otto“, sind der Leiter des Otto-König-von Griechenland-Museums Prof. Jan Murken und seine wissenschaftliche Mitarbeiterin Tabea Förth über die Maßen begeistert. Die Fachwelt war laut Murken schon lange auf der Suche und spekulierte teilweise fantasievoll über den Verbleib. „Wie das Zepter und das Schwert aussehen, wusste ich. Doch von der Krone gab es nur Schwarzweiß-Aufnahmen“, so der Museumsleiter. Tabea Förth gratuliert voller Freude dem griechischen Volk zum Auffinden vor allem der Krone: „Die Krone von König Otto ist ein strahlendes Symbol vergangener Herrlichkeit und erinnert uns daran, dass Geschichte und Tradition die Grundlagen für eine starke Nation sind.“
Bevor die Insignien verschwanden, wurden sie 1959 vom Haus Wittelsbach an den damaligen Griechenkönig Paul übergeben. Nach einem Putsch des Militärs im April 1967 und einem erfolglosen Gegenputsch des seit 1964 amtierenden König Konstantins II. acht Monate später, ging dieser ins Exil. Zurück blieben die königliche Sommerresidenz und dort – wie sich nun herausstellte - die Insignien.
Die Insignien aus Gold und verschiedenen Metalllegierungen werden nun restauriert und anschließend dem griechischen Parlament übergeben. Dort, in König Ottos damaligen Schloss am Syntamgma-Platz in Athen, sollen sie ausgestellt werden. „Wir im König-Otto-Museum wollen den Fund mit einer Fotoausstellung der Objekte und ihrer Geschichte würdigen“, darüber sind sich Murken und Förth einig.