Veröffentlicht am 07.08.2023 10:03

Kleine Stadt-Oasen


Von mha
Am Karl-Valentin-Brunnen am Viktualienmarkt können gleich zwei Durstige nebeneinander ihre Flaschen füllen. (Foto: Michael Nagy/ Presseamt München)
Am Karl-Valentin-Brunnen am Viktualienmarkt können gleich zwei Durstige nebeneinander ihre Flaschen füllen. (Foto: Michael Nagy/ Presseamt München)
Am Karl-Valentin-Brunnen am Viktualienmarkt können gleich zwei Durstige nebeneinander ihre Flaschen füllen. (Foto: Michael Nagy/ Presseamt München)
Am Karl-Valentin-Brunnen am Viktualienmarkt können gleich zwei Durstige nebeneinander ihre Flaschen füllen. (Foto: Michael Nagy/ Presseamt München)
Am Karl-Valentin-Brunnen am Viktualienmarkt können gleich zwei Durstige nebeneinander ihre Flaschen füllen. (Foto: Michael Nagy/ Presseamt München)

Schon mal passiert? Sie sind – vorzugsweise an Sonn- oder Feiertagen – in der Stadt unterwegs, haben auch an alles gedacht: bequeme Schuhe, Sonnencreme, eine Brotzeit, und dann befällt Sie etwas, das bekanntlich schlimmer ist als Heimweh: der Durst! Das nächste Lokal ist oft nicht weit in der Stadt, doch möchte oder kann man es gerade nicht besuchen. Und weil die Hitze und die Schlappheit immer größer werden, lässt man sich vorläufig einmal im Schatten auf einer Parkbank nieder. Der Blick schweift umher – das herrliche Grün der Bäume nimmt man schon gar nicht mehr wahr ob dem mittlerweile fast quälend gewordenen Durstgefühl – und plötzlich bleiben die Augen hängen: an einem Brunnen. „Trinkwasser” kann man in der Entfernung noch lesen. Darüber steht etwas in kleiner Schrift und darunter noch mehr. Na klar, „kein Trinkwasser”, so der Gedanke, den man jetzt denkt. Man sinkt wieder in sich zusmmen, lehnt den schwitzenden Körper an die Rücklehne der Bank... doch lässt einen das Schild mit der Aufschrift nicht in Ruhe. Bei näherer Betrachtung, das heißt, nachdem man sich erhoben und der Sache etwas mehr genähert hat, kommt dann die unerwartete Erlösung: „Trinkwasser” steht da und darüber der Hinweis, dass es von der Stadt München zur Verfügung gestellt wird. Man ist also an einem Trinkwasser-Brunnen angekommen und kann sich nun wie in einer Oase fühlen.

Brunnen werden zweimal in der Woche gereinigt

48 der insgesamt 201 städischen Brunnen stehen den Bürgern der Stadt, den Touristen und Besuchern rund um die Uhr als kostenlose Durstlöscher zur Verfügung. Sie werden vom Baureferat der Stadt betrieben und stellen, so die Stadt „einen wichtigen Baustein zur Hitzevorsorge in den zunehmend heißen und trockenen Sommermonaten dar”. Großer Aufwand ist dabei nötig, um die Trinkwasserqualität sicherzustellen: Die Brunnen werden zweimal wöchentlich gereinigt, inspiziert und gewartet. Auch werden regelmäßig Wasserproben genommen und untersucht. Alle Trinkbrunnen sind durch ein Schild als solche entsprechend gekennzeichnet.

Acht Brunnen warten am Viktualienmarkt auf Durstige

Der Kräutlmarktbrunnen am Marienplatz dürfte einer der bekanntesten Trinkwasser-Schnellversorger in der Stadt sein. Es handelt sich um den flachen quadratischen Wassertrog mit den drei eingemeißelten Augen auf jeder Seite, den man am unteren Ende des Platzes, kurz vor dem alten Rathaus finden kann. Sowohl Touristen als auch Einheimische, Eilige wie Relaxte, alle halten hier ihre mitgebrachten Wasserflaschen unter den beständig fließenden Wasserstrahl. Der Brunnen stammt aus dem Jahr 1972, schon erkennbar an der plakativen Art seiner künstlerischen Gestaltung. Am Viktualienmarkt, ganz in der Nähe, findet man dann gleich acht Trinkwasserbrunnen: Die Liste reicht vom Karl-Valentin- über den Liesl-Karlstadt- bis zum Weiß-Ferdl-Brunnen. Passend zum Angebot des Marktes kann auch am Kartoffel- oder am Honig-Brunnen getrunken werden. Ein Stück weiter stadtauswärts kommt man ins Tal, wo der Merkurbrunnen mit flüssiger Erfrischung wartet. Der kleine Brunnen über dem die hübsche Figur des Gottes der Wege und Vermittlers zwischen Himmel und Erde tänzelt, bietet sein göttliches Nass an der Ecke zur Hochbrückenstraße unter schattigen Platanen an.

Jetzt spenden auch 32 Brunnen in Stadt-
teilen Trinkwasser

Zusammen mit dem Rotkäppchenbrunnen am Kosttor (Nähe Platzl) sind all diese Brunnen in der Altstadt im Jahr 2019 von der Stadt zu Trinkwasserbrunnen umfunktioniert worden. Seit heuer gibt es aber auch in vielen anderen Stadtteilen zu Trinkwasserspendern umgewandelte Bestandsbrunnen; insgesamt sind es 32. Von der Au bis zum Wiener Platz und von Thalkirchen bis nach Nymphenburg – überall stehen sie als kostenlose Hilfe gegen den Durst zur Verfügung. Eine Liste aller Trinkwasserbrunnen in München findet man auf der Website der Stadt unter https://stadt.muenchen.de/ Vom Frühjahr bis kurz nach dem Oktoberfest kann man überall seine Flaschen gratis und umweltfreundlich auffüllen. Es lohnt sich also, beim nächsten Stadtspaziergang eine kleine, leichte Flasche mit ins Gepäck zu nehmen; ein Plastikbecher tut es auch. Und wenn man beides nicht dabei hat, lassen sich zur Not auch die Hände als Wasserschalen einsetzen – Wasser zum vorherigen Waschen steht ja bereit!

Reine Spender

Es gibt auch fünf separate Trinkwasser-Spender. Sie befinden sich an folgenden Orten: Rindermarkt
Sendlingerstraße
Brundageplatz
Orleansplatz und
Prinz-Eugen-Park

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