Im Kampf gegen Kinder- und Jugendpornografie führte die Polizei am Donnerstag, 31. August, in den frühen Morgenstunden umfangreiche Durchsuchungen im Stadtgebiet und im Landkreis durch. Sie fanden statt unter der Sachleitung der Staatsanwaltschaft München I und der Generalstaatsanwaltschaft Bamberg (Zentralstelle Cybercrime Bayern bzw. Zentrum zur Bekämpfung von Kinderpornografie und sexuellem Missbrauch im Internet). Elf Durchsuchungsbeschlüsse wurden vollzogen. Bei den elf Tatverdächtigen im Alter zwischen 16 und 63 Jahren besteht der dringende Tatverdacht, dass sie Kinderpornografie nicht nur besessen, sondern teilweise auch verbreitet haben. Zusammenhänge zwischen den Taten oder Verbindungen zwischen den einzelnen Verdächtigen sind nach dem aktuellen Ermittlungsstand nicht bekannt.
Grundlage der Durchsuchungsmaßnahmen sind Meldungen von Providern. Provider in den USA sind wegen eines US-Bundesgesetzes verpflichtet, dort bekannt gewordene strafrechtlich relevante Sachverhalte an die Organisation „National Center For Missing and Exploited Children” (NCMEC) weiterzuleiten. Diese Hinweise werden an die für die weiteren Ermittlungen zuständigen Behörden in den USA und im Ausland weitergeleitet. Nach Prüfung der strafrechtlichen Relevanz und der Feststellung einer örtlichen Zuständigkeit in Deutschland werden die Vorgänge durch das Bundeskriminalamt den zuständigen Landeskriminalämtern beziehungsweise Polizeidienststellen zur Verfügung gestellt.
Die Ermittler stellten bei der Durchsuchungsaktion zahlreiche Mobiltelefone, Computersysteme und elektronische Speichermedien sicher. Die digitalforensische Auswertung der Datenträger erfolgt nun im Rahmen der weiteren Ermittlungen durch das Kommissariat 17 der Münchner Polizei.