Retten, was man kann


Von red
Gleich nach dem Erntedankgottesdienst weihten der evangelische Pfarrer Alexander Brandel und der Katholische Priester Theo Seidel den öffenlichen Kühlschrank ein.  (Foto: Olytopia)
Gleich nach dem Erntedankgottesdienst weihten der evangelische Pfarrer Alexander Brandel und der Katholische Priester Theo Seidel den öffenlichen Kühlschrank ein. (Foto: Olytopia)
Gleich nach dem Erntedankgottesdienst weihten der evangelische Pfarrer Alexander Brandel und der Katholische Priester Theo Seidel den öffenlichen Kühlschrank ein. (Foto: Olytopia)
Gleich nach dem Erntedankgottesdienst weihten der evangelische Pfarrer Alexander Brandel und der Katholische Priester Theo Seidel den öffenlichen Kühlschrank ein. (Foto: Olytopia)
Gleich nach dem Erntedankgottesdienst weihten der evangelische Pfarrer Alexander Brandel und der Katholische Priester Theo Seidel den öffenlichen Kühlschrank ein. (Foto: Olytopia)

Wer kennt das nicht: Ein Urlaub steht an, aber der heimische Kühlschrank ist noch fast voll. Oder man kauft eine Mehrfachpackung und stellt fest, dass es einem nicht schmeckt. In solchen Fällen landen gute Lebensmittel oftmals im Müll. Hinzu kommt die Ware, die der Supermarkt erst gar nicht verkauft hat und die entsorgt werden muss, weil das Mindesthaltbarkeitsdatum erreicht ist. Rund 11 Millionen Tonnen sind es Jahr für Jahr in Deutschland. Um diese Verschwendung zu reduzieren, gibt es jetzt auch im Olympischen Dorf eine Lebensmittelabgabestelle. Das Besondere: Hier haben vier Gruppen zusammen daran gearbeitet, dieses Angebot zu realisieren. Die Idee hatte „Olytopia”, eine Gruppe von Leuten, die angetreten sind, das Leben im Olympiadorf nachhaltiger zu gestalten. Ein Mitglied ist auf das Projekt „TauschGut” der Caritas München aufmerksam geworden, das Kühlschränke in Pfarreien und sozialen Einrichtungen für die Rettung von Lebensmitteln aufstellt. Jetzt musste noch ein guter Ort gefunden werden. Das ökumenische Kirchenzentrum bot sich an und die beiden Gemeinden wurden mit ins Boot geholt.

Der Schrank wird täglich gewartet

Alle Beteiligten waren von der Idee begeistert, freut sich Brigitte Strauß von Olytopia. „Jetzt kann es endlich losgehen und die Leute, die mitmachen sind hochmotiviert.” Am 1. Oktober wurde das Gemeinschaftsprojekt dann nach dem ökumenischen Erntedankgottesdienstes eingeweiht.
Nun putzt ein Team von Freiwilligen den Kühlschrank täglich und entsorgt Lebensmittel, die nicht mehr genießbar sind. Die beiden Pfarreien stellen nicht nur den Platz zur Verfügung, sie sorgen auch für regelmäßige Öffnungszeiten. Täglich mindestens von 9 bis 17 Uhr wird das Foyer des Kirchenzentrums zugänglich sein, in dem der Kühlschrank steht. „Tatsächlich ist aber in der Regel viel länger auf, weil ja viele Gruppen hier aktiv sind”, erklärt Beate Winter, Pfarrgemeinderatsvorsitzende der Katholischen Kirchengemeinde Frieden Christi. „Oft ist hier bis 22 Uhr etwas los.” Der Pfarrer der evangelischen Olympiakirche, Alexander Brandl, freut sich, dass die Gemeinden mit diesem Projekt einen kleinen Teil zur Bewahrung der Schöpfung beitragen können.

Hier geht's zum Gratis-”Futter”

Der „erste ökumenische Kühlschrank Bayerns” steht im Untergeschoss des ökumenischen Kirchenzentrums, im Raum hinter der Treppe zwischen evangelischem und katholischem Saal. Egal ob Brot oder Salat, Nudelpackung oder Apfelernte: Wer zu viel hat, kann die noch genießbare Ware im Kühlschrank ablegen. Aber nicht nur Lebensmittel aus Privathaushalten landen hier. Einige Lebensmittelretterinnen, die noch gut verzehrbare Waren aus Supermärkten abholen, füllen den Kühlschrank ebenso auf.

Zielgruppe: alle, die Lebensmittel retten wollen

Die Caritas-Aktion „TauschGut” hat den Kühlschrank finanziert und will mit ihrem Projekt die Ressourcenverschwendung reduzieren. Die Lebensmittel sollen von allen Menschen mitgenommen werden, die meinen, dass die Ware zu schade zum Wegwerfen ist. „Sie sind dann Lebensmittelretter und nicht Almosenempfänger”, erläutert Josephine Malvar die Idee des Wohlfahrtsverbandes. „Das kann auch dazu führen, dass Menschen mit wenig Geld sich trauen, etwas anzunehmen – weil es ja alle machen und man sich dessen nicht schämen muss”.

Die Projektbeteiligten stellen sich vor:

Olytopia ist ein Projekt von rehab-republic e.v. Unter www.olytopia.de erfährt man mehr darüber. Kontakt aufnehmen kann man per E-Mail unter der Adresse info@olytopia.de
Mehr über TauschGut kann man unter der Adresse www.caritas-engagiert.de/allgemein/2567/in Erfahrung bringen oder man schreibt eine E-Mail an tauschgut@caritasmuenchen.org
Die katholische Pfarrei Frieden Christi ist im Internet unter frieden-christi-muenchen.de vertreten; Kontakt aufnehmen kann man über die E-Mail-Adresse frieden-christi.muenchen@ebmuc.de
Infos zur evangelischen Olympiakirche gibt es unter www.muenchen-heilig-geist.de/olympiakirche.htm oder per E-Mail an alexander.brandl@elkb.de

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