Die Sonnenenergie vom Dach direkt für den Stromverbrauch in der Wohnung nutzen – unmittelbarer lässt sich die Energiewende kaum umsetzen. Die Landeshauptstadt München, die städtische Wohnungsbaugesellschaft GWG München und die Stadtwerke München (SWM) setzen auf dem Weg zur klimaneutralen Stadt auch auf den zügigen Ausbau der Photovoltaik auf den Dächern. Im Stadtteil Harthof realisieren GWG und SWM derzeit auf mehreren Mietwohnungsgebäuden in der Dientzenhoferstraße, der Rathenaustraße und im Lieberweg großflächige Photovoltaik(PV)-Anlagen. Mit einer installierten Leistung von rund 1,8 MWp (Megawatt peak) ist es das bisher größte Mieterstromprojekt in der Stadt.
Allein bis zum Jahresende wird die dort installierte Leistung in Summe bereits knapp 1 MWp betragen und 21 PV-Mieterstrom-Anlagen umfassen. Diese produzieren pro Jahr bis zu 1 Million Kilowattstunden Ökostrom, rechnerisch genug für rund 400 Münchner Haushalte. Rund 850 Wohneinheiten befinden sich in den betreffenden GWG-Gebäuden. Im kommenden Jahr wird das Projekt im Bauabschnitt II auf weiteren Gebäuden der GWG München fortgeführt. 2024 sollen nochmal 23 Anlagen mit einer Leistung von rund 820 kWp ans Netz gehen.
Oberbürgermeister Dieter Reiter ließ sich bei einer Begehung von SWM und GWG den aktuellen Stand des PV-Ausbaus am Harthof erläutern. Er sagt dazu: „Ich freue mich, dass die Energiepartnerschaft der beiden städtischen Unternehmen so sichtbar Früchte trägt.” Und weiter: „Als Mieterin oder Mieter im GWG-München-Gebäude kann man sich ebenfalls freuen – das Zuhause wird durch die Ökostromanlage energetisch aufgewertet, ohne dass Mieterinnen und Mieter für die Installation etwas zahlen müssen.“
Björn Heer, Leitung Neue Geschäfte, SWM führt aus: „Wer sich für den Tarif M-Mieterstrom entscheidet, profitiert darüber hinaus auch noch mit einer niedrigeren Stromrechnung.“
Mieter können Ökostrom direkt vom Dach wählen. Die SWM installieren im aktuellen Bauabschnitt I am Harthof rund 2.320 Solarfabrik-Module. Sie bilden zusammen 4.500 Quadratmeter Modulfläche. Das entspricht einem Umfang von 6,5 Tennisplätzen. Sämtliche dort aufgebaute PV-Anlagen werden im Mieterstrommodell umgesetzt. Da die Stadtwerke München die Installation und den Betrieb der Photovoltaikanlage übernehmen, fallen keine Mehrkosten für sie an. Darüber hinaus gibt es ein attraktives Tarifangebot: Die Bewohner können selbst wählen, ob sie zum M-Mieterstrom wechseln oder ihren bestehenden Stromvertrag behalten möchten. Beim M-Mieterstrom wird der Ökostrom ohne Netzdurchleitung direkt vom Dach in die Wohnungen geliefert. Wird mehr Strom benötigt, als die PV-Module produzieren, dann liefern die SWM entsprechend Ökostrom. Der Tarif M-Mieterstrom ist immer mindestens 10 Prozent günstiger als die Grundversorgung – derzeit ist die Ersparnis sogar deutlich größer. Im Rahmen der Energiepartnerschaft von GWG München und SWM werden auf Neubauten und auch bei Sanierungen – sofern technisch möglich – gemeinsam Photovoltaik-Mieterstrom-Anlagen realisiert. Im Neubaugebiet Freiham entstehen bis 2024 Mieterstrom-Anlagen mit einer Gesamtleistung von über 350 kWp.
In den Folgejahren ist der PV-Ausbau am Harthof im Areal ASCEND und im Areal St.-Michael-Straße geplant.