Wegen der drohenden Energieknappheit hatte die Stadt im September 2022 die Gründung der „Projektgruppe Energiemangel” unter Federführung des Baureferats eingerichtet. Interne Maßnahmen werden vorbereitet und zudem kurz- und mittelfristige Maßnahmen des städtischen Sofortprogramms umgesetzt. 13 Referate der Stadtverwaltung haben bisher insgesamt 93 Maßnahmen zur Energieeinsparung gemeldet.
In der Heizperiode September 2022 bis Mai 2023 wurden erhebliche Energieeinsparungen erzielt. Im Bereich Wärmeenergie konnten in den rund 2.100 vom Baureferat betreuten städtischen Gebäuden 44,8 Gigawattstunden Energie im Vergleich zu den letzten Jahren eingespart werden – das entspricht dem Jahresverbrauch von etwa 1.800 Vier-Personen-Haushalten. Der Stromverbrauch konnte im selben Zeitraum um 8,2 Gigawattstunden gesenkt werden, was dem Jahresverbrauch von etwa 1.850 Vier-Personen-Haushalten entspricht.
Auch die im Mai 2023 zusätzlich eingeführten Maßnahmen zeigen Wirkung. So konnten und können unter anderem durch das Intensivieren des Energiesparprogramms sowie des technischen Monitorings im Gebäudebestand oder dem Nachrüsten städtischer Gebäude mit Solaranlagen zahlreiche Einsparungen erzielt werden. Im Jahr 2023 entsprechen diese dem Verbrauch von 730 Vier-Personen-Haushalten. Zusätzlich wurde der Gasverbrauch von 830 Vier-Personen-Haushalten durch die Dekarbonisierungsmaßnahmen durch Fernwärme beziehungsweise erneuerbare Energien im Jahr 2023 ersetzt.
Aufgrund der erzielten Energieeinsparung plant das Baureferat die Fortsetzung der erfolgreichen Zusammenarbeit, wobei die Arbeitsgruppe in „Projektgruppe Energieeinsparung“ umbenannt wird. Für das Jahr 2024 sind sechs weitere Projekte zur Dekarbonisierung der Wärmeversorgung geplant.
Baureferentin Dr.-Ing. Jeanne-Marie Ehbauer: „Durch das Sofortprogramm und die schon im Winter 2022/23 umgesetzten Maßnahmen konnten wir deutliche Energieeinsparungen im stadteigenen Gebäudebestand und bei der Verkehrsinfrastruktur im Strom- und Wärmebereich erreichen. Auch dank des persönlichen Einsatzes Tausender Mitarbeiter*innen in der gesamten Stadtverwaltung, die energiewirksame Maßnahmen umsetzen und mittragen. Es ist das einzig Richtige, diesen Weg weiterzugehen. Er trägt zur Versorgungssicherheit, zur schnelleren Unabhängigkeit von fossilen Energieträgern und zum Klimaschutz bei – und letztlich schlagen sich die kollektiven Anstrengungen auch finanziell nieder. Die eingesparte Energiemenge von insgesamt 55,5 Gigawatt hat einen monetären Gegenwert von etwa 12,4 Millionen Euro, den die Landeshauptstadt eingespart hat.”
Auch das laufende Umrüsten der Beleuchtung in öffentlichen Gebäuden, der Straßenbeleuchtung und der Anstrahlungen von öffentlichen Denkmälern, historischen Gebäuden und Brunnen auf LED-Technik wird fortgesetzt. Ebenso läuft die geplante Nachrüstung von 13 Solaranlagen auf städtischen Gebäuden weiter. Diese werden den Strombedarf von 375 Vier-Personen-Haushalten decken.
Die Einsparungen durch die Beschleunigungsmaßnahmen des Sofortprogramms im Jahr 2024 entsprechen dem Verbrauch von insgesamt jährlich mehr als 625 (Strom) und 430 (Wärme) Vier-Personen-Haushalten. Das gesamte Potential der Erdgassubstitution aus dem Sofortprogramm entspricht nach vollständiger Umsetzung dem Wärmeverbrauch von etwa 23.300 Vier-Personen-Haushalten.