Veröffentlicht am 30.01.2025 11:57

Pilotprojekt Bauteilbörse


Von red
Die Teilnehmer der „CirCoFin”-Auftaktveranstaltung aus Lissabon, Kopenhagen, Schottland und München mit den beiden städtischen Referentinnen Christine Kugler, (10. v.l.) und Jacqueline Charlier (7.v.l.). (Foto: Tobias Foh/RKU)
Die Teilnehmer der „CirCoFin”-Auftaktveranstaltung aus Lissabon, Kopenhagen, Schottland und München mit den beiden städtischen Referentinnen Christine Kugler, (10. v.l.) und Jacqueline Charlier (7.v.l.). (Foto: Tobias Foh/RKU)
Die Teilnehmer der „CirCoFin”-Auftaktveranstaltung aus Lissabon, Kopenhagen, Schottland und München mit den beiden städtischen Referentinnen Christine Kugler, (10. v.l.) und Jacqueline Charlier (7.v.l.). (Foto: Tobias Foh/RKU)
Die Teilnehmer der „CirCoFin”-Auftaktveranstaltung aus Lissabon, Kopenhagen, Schottland und München mit den beiden städtischen Referentinnen Christine Kugler, (10. v.l.) und Jacqueline Charlier (7.v.l.). (Foto: Tobias Foh/RKU)
Die Teilnehmer der „CirCoFin”-Auftaktveranstaltung aus Lissabon, Kopenhagen, Schottland und München mit den beiden städtischen Referentinnen Christine Kugler, (10. v.l.) und Jacqueline Charlier (7.v.l.). (Foto: Tobias Foh/RKU)

In Deutschland gehen bis zu 60 Prozent der gesamten Rohstoffgewinnung sowie mehr als die Hälfte der Abfälle auf das Konto des Bausektors. Diese Zahlen zeigen: Gerade im Bau- und Gebäudesektor bieten die Prinzipien der Kreislaufwirtschaft ein besonderes Potenzial.

Daher wird die Landeshauptstadt München im Rahmen des EU-Horizon-Projekts „CirCoFin” in Zusammenarbeit mit europäischen Partnerstädten und -regionen sowie Partnerorganisationen Konzepte für einen Marktplatz für gebrauchte Bauteile entwickeln, die wiederverwendet werden sollen.

EU unterstützt mit insgesamt 6 Millionen Euro

Die EU unterstützt das Gesamtprojekt in den Jahren 2025 bis 2028 mit insgesamt sechs Millionen Euro. Die europäischen Projektpartner trafen sich kürzlich zum Projektstart in München. Neben der bayerischen Landeshauptstadt sind am CirCoFin-Projekt drei weitere Städte und Regionen beteiligt: Lissabon, Zero Waste Schottland und Kopenhagen.

Jede Stadt beziehungsweise Region entwickelt in einem lokalen Pilotprojekt sehr konkrete technische, rechtliche, operative und wirtschaftlich tragfähige Pläne für eine lokale Bauteilbörse. Koordiniert wird das Gesamtprojekt vom Referat für Klima- und Umweltschutz, wobei das Kommunalreferat das Münchner Pilotprojekt verantwortet.

Bestandteile aus Ab- und Umbau wiederverwenden

Christine Kugler, Referentin für Klima- und Umweltschutz erklärt: „Ich freue mich sehr, dass wir nun den Startschuss für die Entwicklung einer finanzierungsfähigen Bauteilbörse in München gegeben haben. Mit bis zu 70 Prozent des globalen CO₂-Ausstoßes ist der Bausektor der weltweit größte Klimakiller. Darüber hinaus gehen 35 Prozent des gesamten Mülls weltweit aufs Konto der Baubranche. Hier können und wollen wir klimafreundlicher und ressourceneffizienter werden. Eine Bauteilbörse wird es uns ermöglichen, kreislauffähig zu bauen und Bestandteile aus Abriss- und Umbauprojekten im Sinne eines 'Urban Mining' wiederzuverwenden. Dabei freue ich mich besonders auf eine gewinnbringende Zusammenarbeit und den Austausch mit unseren europäischen Projekt-Partner*innen.”

Verfügbare Teile sollen digital einsehbar sein

Kommunalreferentin Jacqueline Charlier fügt hinzu: „Mit unserem lokalen Projekt ›Zirkuläres Bauen‹ in der ehemaligen Bayernkaserne liefern wir praktische Ansätze und Erfahrungen für das EU-Projekt ›CirCoFin‹. Der Aufbau einer Bauteilbörse als Münchner Pilotprojekt basiert auf drei Säulen: Abbruchmaterialien an einen festen Standort bringen, wo sie vor einem Neueinsatz aufbereitet, gereinigt und gelagert werden. Flächen zur Zwischenlagerung identifizieren – das minimiert Transportwege. Drittens sollen Lösungen entwickelt werden, die bereits vor dem Abbruch potenzielle Bauteile digital erfassen, so dass Kund*innen, die verfügbaren Bauteile online einsehen können. Die Entwicklung einer Bauteilbörse ergänzt unsere weiteren Maßnahmen, die in unserem Zero-Waste-Konzept verankert sind. Denn der Grundstein zur Müllvermeidung und Wiederverwertung liegt im Bausektor, dem ressourcenintensivsten Wirtschaftssektor.“

Auch das DIN-Institut ist beteiligt

Neben den europäischen Partnerstädten und -regionen sind auch neun weitere Partner an ›CirCoFin‹ beteiligt – unter anderem das Gründungs- und Innovationszentrum UnternehmerTUM GmbH, die Bayrische Forschungsallianz, das auf Nachhaltigkeit ausgelegte Gemeindenetzwerk ICLEI, das auf wiederverwendete Bauteile spezialisierte Start-up Concular und das Deutsche Institut für Normung (DIN).

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